"Landkreis will Salzhäuser Klinik zerschlagen": Kritik von Kreis-Grünen an Geschäftsübernahme durch Krankenhäuser Winsen und Buchholz

Die Entscheidung rückt näher: Auf einer Gläubigerversammlung wird jetzt über die Zukunft des Krankenhauses Salzhausen abgestimmt
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ce. Salzhausen/Landkreis. Scharfe Kritik üben die Kreis-Grünen am Beschluss des Kreisausschusses und des Aufsichtsrates der Krankenhäuser Winsen und Buchholz, dass die Geschäftsführung dieser kreiseigenen Kliniken vorübergehend auch die Leitung des insolventen Krankenhauses Salzhausen übernehmen soll (das WOCHENBLATT berichtete). "Dahinter steckt vielmehr der Versuch, das insolvente Krankenhaus endgültig zu zerschlagen", erklärt Claudia Feddern vom Grünen-Vorstand in einer Pressemitteilung. Damit solle eine mögliche Konkurrenz durch einen der großen Krankenhausbetreiber, der die Salzhäuser Klinik aufkaufen könnte, verhindert werden. "Wir Grünen im Landkreis Harburg machen bei diesem Spiel nicht mit", betont Feddern.
Mit der Übertragung der Salzhäuser Geschäfte an Buchholz und Winsen - so Feddern weiter - werde so getan, als sei das Krankenhaus in Salzhausen noch zu retten. "Dabei ist das Haus in seiner bisherigen Konzeption nicht zu retten. Ein Schelm, der diesen Schachzug mit der anstehenden Landratswahl in Verbindung bringt." Die temporäre Übernahme mache nur Sinn und rette die Arbeitsplätze der Krankenhausmitarbeiter, wenn der Landkreis das Haus endgültig übernehmen und weiterführen wolle. Dies sei jedoch nicht geplant und wäre auch kontraproduktiv angesichts der Tatsache, dass der Kreis zwei eigene Krankenhäuser besitze.
Die Grünen weisen schließlich darauf hin, dass der Landkreis bei einer Schließung des Krankenhauses Salzhausen die bis dato aus Brüssel geflossenen EU-Fördermittel in Höhe von rund drei Millionen Euro aus der Steuerkasse zurückzahlen müsste, da die Gelder zweckgebunden für das Krankenhaus bestimmt seien.
An diesem Mittwoch findet eine Gläubigerversammlung statt, auf der darüber abgestimmt wird, wer den Geschäftsführungsvertrag für Salzhausen erhält und damit voraussichtlich das derzeit einzige genossenschaftlich geführte Krankenhaus in Deutschland übernimmt. "Ich bin zuversichtlich, dass unser Haus - wenn auch vielleicht als ambulantes Gesundheitszentrum - eine Zukunft hat", sagt Jürgen Meinberg, Vorsitzender des 1.300 Mitglieder starken genossenschaftlichen Krankenpflegevereins. Über die Entscheidung des Kreisausschusses und des Aufsichtsrates der Krankenhäuser Winsen und Buchholz bezüglich der Salzhäuser Klinik sei die Genossenschaft im Vorfeld von Insolvenzverwalter Jan Ockelmann kaum informiert worden. "Herr Ockelmann sagte mir, die Frage der künftigen Geschäftsleitung solle zunächst geklärt werden. Ich gehe davon aus, dass eine Mitgliederversammlung stattfindet, sobald die Verträge geschlossen sind", so Meinberg.
"Die Genossenschaftsmitglieder wurden noch nicht informiert, weil noch keine Entscheidung darüber getroffen ist, wer das Krankenhaus im Rahmen der Geschäfteübertragung führt und es später voraussichtlich übernimmt", sagte Ockelmann auf WOCHENBLATT-Anfrage. Verhandlungen mit potenziellen Investoren - darunter auch der Landkreis, vertreten durch die Krankenhäuser Buchholz und Winsen - würden "auf Hochtouren" laufen. Mindestens drei Interessenten wollen laut Ockelmann am Mittwoch ihr Übernahmekonzept dem Gläubigerausschuss vorstellen.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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