Musikschule Seevetal droht Raumnot

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mi. Seevetal. In immer mehr Schulen in Seevetal wird der Ganztasgsunterricht eingeführt. Was für berufstätige Eltern eine echte Erleichterung darstellt, könnte sich für Vereine und Verbände zum Problem entwickeln. Sie nutzen Nachmittags die Räumlichkeiten in den Schulen. Besonders betroffen ist, laut Aussage ihres Leiters Michael Ränger, die Musikschule Seevetal.
Die Musikschule ist in allen großen Orten Seevetals vertreten. Sie nutzt neben einigen wenigen Räumen in ihrem Stammsitz im Helbach-Haus in Meckelfeld Räume an Schulen in ganz Seevetal. Insgesamt werden in der Schule 1.376 Schüler von 57 fest angestellten Lehrkräften unterrichtet. Am Beispiel der Maschener Grundschule, deren Umwandlung in eine Ganztagsschule 2014 erfolgen soll, macht Michael Ränger die Schwierigkeiten, die der Musikschule drohen, deutlich: In der Maschener Grundschule unterrichtet die Musikschule derzeit 375 Schüler. In Spitzenzeiten finde der Unterricht in sieben Räumen parallel statt. "Wenn diese Möglichkeit nicht mehr besteht, wird für uns die Luft dünn", sagt Michael Ränger. Die Raumnot könne, wenn keine Alternative gefunden und Unterrichtsstunden ausfallen müssten, sogar zu Personalkürzungen führen. Außerdem sei nicht auszuschließen, dass höhere Beitrage auf die Eltern zukommen, wenn extra Räume angemietet werden müssten. Ränger macht deutlich: Eine Refinanzierung der Mehrausgaben sei kaum möglich. Von ihrem Jahres-Budget gebe die Schule 94 Prozent für Honorare aus, drei Prozent entfielen auf Verwaltung und vier Prozent auf sonstige Kosten. Weitere Einsparungen, zum Beispiel bei den Verwaltungskosten, hält Ränger für kaum möglich. Der Diplom-Instrumentalpädagoge appelliert, an die Gemeinde Seevetal, eine nachhaltige Lösung für das Raumproblem zu finden. Müssten Räume angemietet werden, sieht Ränger auch die öffentliche Hand in der Pflicht. "Ein Umlegen auf die Elternbeiträge halte ich für ungerecht, die Musikschule Seevetal finanziert schon jetzt rund 80 Prozent ihres Budgets aus Elternbeiträgen." Zum Vergleich: Der Durchschnitt bei anderen Musikschulen in Niedersachsen liege bei rund 50 Prozent. Dem stünde eine deutlich geringere kommunale Förderung von rund 16 Prozent gegenüber. Bei anderen Musikschulen seien es dagegen mehr als 40 Prozent.
Michael Ränger stellt klar: "Niemand bei uns ist gegen das Ganztagsangebot." Die Musikschule beteilige sich sogar mit verschiedenen Projekten am Nachmittagsunterricht in den Schulen. Dennoch dürfe das drohende Raum-Problem nicht auf die lange Bank geschoben werden. • Die Gemeinde Seevetal nimmt laut Pressesprecher Andreas Schmidt die sorgen der Schule ernst. "Andreas Schmidt: Uns sind die Probleme bekannt, die Gemeinde bemüht sich eine Lösung im Sinne der Musikschule zu finden".

Redakteur:

Mitja Schrader

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