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Windpark bei Ramelsloh: "Akzeptanz ist nicht da"

Die Fotomontage zeigt den Blick von der Straße „Am Buchwedel“: Ein 230 Meter hohes Windrad  (Mitte)
würde die vorhandenen Anlagen (li.) weit überragen | Foto: Gerd Otto Kruse
  • Die Fotomontage zeigt den Blick von der Straße „Am Buchwedel“: Ein 230 Meter hohes Windrad (Mitte)
    würde die vorhandenen Anlagen (li.) weit überragen
  • Foto: Gerd Otto Kruse
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kb. Ramelsloh. Es war kein einfacher Termin für Martin Stolle und Martin Kruse vom Unternehmen „Global Wind Power“: Auf der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses versuchten die Projektentwickler den Politikern und anwesenden Bürgern ihre Pläne für den Windpark Rübenberg in Ramelsloh schmackhaft zu machen. Dort ist laut Regionalem Raumordnungsprogramm 2025 (RROP) ein Windvorranggebiet vorgesehen. Die Global Wind Power will auf der Fläche eine Windanlage errichten, die, wie berichtet, laut ursprünglicher Planung 230 Meter hoch sein sollte.
Weil die Reaktionen innerhalb der Gemeinde auf diese Pläne durchweg negativ ausfielen, präsentierte Global Wind Power nun einen Kompromissvorschlag. Wesentliche Veränderung: Eine um 30 Meter verringerte Gesamthöhe, dafür eine Vergrößerung des Rotors auf 142 Meter. „Dadurch wird die Sichtbarkeit reduziert und die Schattenimmission deutlich vermindert“, erklärte Martin Stolle, der betonte, ein transparentes, öffentliches Verfahren anzustreben.
Tatsächlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass Global Wind Power auch die größere Anlage genehmigt bekäme. Im Entwurf des RROP, das wegen eines Rechtsfehlers noch einmal in die öffentliche Auslegung muss und deshalb derzeit noch keine Rechtsgültigkeit besitzt, ist keine Höhenbegrenzung für Windkraftanlagen vorgesehen. „Wesentlich kleinere Anlagen werden schon gar nicht mehr gebaut, weil sich das für die Betreiber nicht lohnt“, erklärte Stolle. Am Ende stünde die Wirtschaftlichkeit des Windrades im Vordergrund. „Aber natürlich halten wir uns an alle Vorgaben und müssen alle notwendigen Gutachten bei der Genehmigungsbehörde einreichen“, so Stolle.
Deutlich wurde: Auch wenn sich eine geringere Höhe positiv auf den Schattenwurf auswirkt und die Anlage nicht ganz so weit zu sehen sein wird - die Schallbelastung wird nicht verringert. Und das an einem Standort, der durch die Nähe zu Autobahn und Bahngleisen ohnehin schon unter großer Lärmbelastung steht. Die Tatsache, dass Martin Stolle nicht müde wurde zu betonen, dass sämtliche Grenzwerte eingehalten würden und man den Betrieb der Anlage notfalls auch herunterfahren könne, überzeugte die anwesenden Anwohner nicht. „Das ist eines der letzten Naherholungsgebiete, die wir in Seevetal haben. Und das soll jetzt auch verloren gehen?“, ärgerte sich eine Ortsansässige.
Auch der Ausschuss wollte den Kompromissvorschlag nicht einfach so abnicken. Wenn es nach Dr. Lars Teschke (Grüne) gegangen wäre, hätte sich der Ausschuss sogar ganz klar dagegen ausgesprochen. „Die Akzeptanz ist nicht da, weder in der Bevölkerung noch in der Politik“, so Teschke. Andere Ausschussmitglieder sahen die Sachlage realistischer. „Wir werden eine deutlich geringere Höhe nicht durchsetzen können“, sagte Gerd Otto Kruse, beratendes Mitglied der Grünen. Auch Dr. Kurt von Pannwitz (CDU) sah höchstens die Chance, das Vorhaben zu verzögern, nicht aber zu verhindern. „Aus dieser Bredouille kommen wir nicht heraus“, stimmte ihm Klaus-Dieter Kirchhoff (SPD) zu.
Letztlich fiel der Beschluss, den Kompromiss zwar nicht durchzuwinken, aber derzeit auch keine eigene Bauleitplanung einzuleiten, die das Ziel hätte, die Anlagenhöhe auf ein gewisses Maß festzusetzen. Für manchen der anwesenden Bürger keine befriedigende Lösung: „Denen fehlt das Rückgrat“, urteilte ein Anwohner.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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