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Decatur-Brücke: Seevetal prüft alle Optionen / Abriss unumgänglich / Info-Veranstaltung für Bürger

Haben noch viele offene Fragen: Gerd Rexrodt (li.), 
Martina Oertzen und Uwe Pesel
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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kb. Seevetal. Das Problem Decatur-Brücke wird die Gemeinde Seevetal noch jahrelang begleiten. Das machte jetzt Bürgermeisterin Martina Oertzen bei einem Pressetermin im Rathaus deutlich. „Ich gehe nicht davon aus, dass wir die Sachlage bis zum Ende meiner ersten Amtsperiode abarbeiten können“, so Oertzen. Das wären noch fünf Jahre. Wahrscheinlicher sei, dass es noch wesentlich länger dauere, so Seevetals Verwaltungschefin.
Die nahende Vollsperrung der fast 800 Meter langen Brücke über Europas längstem Rangierbahnhof bewegt in Seevetal derzeit die Gemüter. Viele Bürger fühlen sich unzureichend informiert, besonders die rund 700 Hörstener - deren Ort durch die Vollsperrung praktisch von Maschen abgeschnitten wird - fühlen sich mit den Konsequenzen der Sperrung allein gelassen. Ein Gefühl, das die Verwaltung der Gemeinde nur allzu gut kennt, denn das Land Niedersachsen und die Deutsche Bahn verhalten sich bisher eher abwartend.
Wie sieht die aktuelle Situation aus? Die Gemeinde Seevetal hatte mit der einspurigen Verkehrsführung über die Brücke erhofft, ein Zeitfenster von etwa fünf Jahren zu haben, um in die Planung zu gehen. Dass selbst die Einspurigkeit bei der Brücken-Nachrechnung im März durchgefallen sei, habe man in der Verwaltung kaum glauben können, so Oertzen. Fest steht nun, dass die Brücke zum 1. Oktober voll gesperrt wird. Derzeit prüft die Verwaltung, ob es Möglichkeiten gibt, den ÖPVN für Hörsten zu verbessern. Denkbar sei auch, das Angebot des Anruf-Sammel-Taxis (AST) auszuweiten. Auch der Schülerverkehr für die Kinder aus Hörsten muss neu koordiniert werden.
Des Weiteren ist die Verwaltung mit der Gemeinde Stelle, mit der Deutschen Bahn und dem Land Niedersachsen im Gespräch, um eine langfristige Lösung zu finden. „Das kann nur gemeinsam funktionieren, wir müssen zusammen Ideen entwickeln und schauen, was machbar ist“, so Oertzen. Die Gemeinde prüfe derzeit jede Option. Auch den Ausbau der Unterführung im Zuge der Straße „Zur Viehtrift“, durch die auch die Seeve fließt. Den Auftrag dazu habe sie vom Verwaltungsausschuss bekommen. Derzeit sei der Tunnel jedoch keine Option, um die andere Seite des Rangierbahnhofs zu erreichen. „Wasserstände von einem Meter über Gehwegniveau kommen hier durchaus öfter vor. Um hier eine sichere Verbindung zu schaffen, müssten rund 700 Meter Weg eingehaust werden“, erklärte Uwe Pesel, Leiter der Tiefbauabteilung. Abgesehen von den Kosten sei dies ohne Abstimmung mit der Bahn auch nicht möglich.
Ob irgendwann eine neue Brücke über dem Rangierbahnhof gebaut werden muss, ist offen. „Das muss letztlich die Politik entscheiden“, so Oertzen. Am notwendigen Abriss der Decatur-Brücke ließ sie jedoch keine Zweifel. „Die Brücke muss weg“, stellte die Bürgermeisterin klar. Denn mit der Vollsperrung ist es noch lange nicht getan, die Kosten laufen weiter. Denn die Gemeinde hat auch nach der Stilllegung des Bauwerks die Verkehrssicherungspflicht inne. So ist sie z.B. verpflichtet, die Brücke bei Schneefall zügig zu räumen, um die Last, die auf das marode Bauwerk einwirkt, zu reduzieren.
Keinerlei positive Signale gibt es derzeit seitens der Bahn für die Verlegung des Maschener Bahnhofs. Der meist frequentierte Bahnhof der Gemeinde Seevetal wird wie Hörsten durch die Sperrung der Brücke von Maschen abgeschnitten. Pendler werden gezwungen, auf die Bahnhöfe in Meckelfeld und Stelle auszuweichen. „Die Bahn hat uns lediglich mitgeteilt, dass eine Verlegung nicht realisierbar sei“, so Oertzen.
Was nun? Die Zusage des Landes, bis zu 75 Prozent der Kosten eines Brückenneubaus - geschätzt etwa 30 Millionen Euro - zu übernehmen, hat in der Gemeindeverwaltung keine Jubelstürme ausgelöst. „Die Töpfe, von denen da die Rede ist, stehen nur bis 2019 zur Verfügung. Bis dahin werden wir kaum soweit sein“, so Oertzen. Daran, dass dann wirklich 75 Prozent übernommen werden, herrschen zudem erhebliche Zweifel. „Wir gehen von deutlich weniger aus“, so Bauamtsleiter Gerd Rexrodt. Denn für ganz Niedersachsen stünden insgesamt nur 123 Millionen Euro zur Verfügung. Die Möglichkeit, statt einer Brücke einen Tunnel zu bauen, habe man in der Verwaltung noch nicht diskutiert. technisch sei dies aber möglich, so Uwe Pesel.
Deutlich wurde: Es gibt derzeit sehr viel mehr Fragen als Antworten zur Decatur-Brücke. Eine mittelfristige Lösung scheint nicht in Reichweite.

Redakteur:

Katja Bendig aus Seevetal

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