Tödlicher Raubüberfall in Bützfleth: Täter müssen vom Reichtum des Opfers gewusst haben

Mitfühlende stellten Trauerkerzen auf und legten vor dem Haus Blumen nieder
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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HSV-Gesellschafter (79†) war hilfsbereit und sozial engagiert / Viele Spenden an den Heimat-Sportverein

tp. Stade-Bützfleth. Auch Tage nach dem tödlichen Raubüberfall auf den wohlhabenden HSV-Gesellschafter und Fruchtgroßhändler Ernst B.* (79†) aus Stade-Bützfleth und seine Ehefrau Elke (73), die die brutale Tat mit schweren Kopfverletzungen überlebte, stehen die Menschen in dem Industrie-Vorort an der Elbe unter Schock. Zum einen wohl aus irrationaler Angst, die Tat könnte sich wiederholen, zum anderen wegen des zunächst starken Medienrummels, geben sich die Nachbarn am Mühlenweg zurückhaltend und scheu. Nicht wenige kommen zu dem Schluss, dass die Täter vom Wohlstand des Seniors gewusst haben mussten und ihn deshalb am Freitagabend gegen 21 Uhr gezielt überfielen.

Denn: Von außen war kaum etwas von dem Millionenvermögen B.'s zu erkennen. Der 80er-Jahre Bungalow des Seniors steht am Mühlenweg, an dem in Wohnblocks auch viele Menschen mit niedrigen Einkommen wohnen: Arbeiter, Hartz-IV-Empfänger, Nachkommen aus Gastarbeiterfamilien. "Eigentlich nicht die beste Adresse", räumt selbst Bützfleths Bürgermeister Sönke Hartlef ein. Er kennt den Verstorbenen seit seiner Kindheit. HSV-Investor B., der viele hochwertige Immobilien besitze, habe nie den Wunsch verspürt, umzuziehen. Lieber blieb er in seinem gutbürgerlichen Haus - umrahmt zur einen Seite von einem älteren Häuschen mit Fotogeschäft, in dem Elke B. früher einen Tante-Emma-Laden betrieb. Zur anderen Seite ein schmucker, moderner Bungalow, den einer der vier Söhne des Unternehmers für seine Familie errichtete.

Beim WOCHENBLATT-Ortstermin am Mittwoch kondolierte auf dem Bürgersteig eine Gruppe türkischer Frauen mit Kopftuch der Schwiegertochter.

Sönke Hartlef betont: Ernst B. habe seinen Reichtum nie öffentlich gezeigt. Dennoch wusste man im Ort: Er hat die Mittel zum Helfen. Der resolute Geschäftsmann habe ein weiches Herz gehabt, immer wieder Menschen aus der Not geholfen. Und: Wiederholt unterstützte er den Sportverein TuSV Bützfleth, dessen langjähriger Vorsitzender Sönke Hartlef war, mit namhaften Beträgen. Dem Heimat-Sportverein bleibt der begeisterte Sportsmann auch posthum verbunden: Anstelle von Kränzen bittet die Familie in Traueranzeigen um Spenden für die Integrationsgruppe des TuSV, die Menschen mit Behinderung sportliche Aktivitäten bietet.

Vom hohen Ansehen des Unternehmers zeugen Trauerkerzen und Blumen, die Mitfühlende vor dem Haus ablegten. Die Tür ist von der Polizei versiegelt. Über dem Eingang deutlich sichtbar: Sirene und rotes Blinklicht der Alarmanlage. Sie hat dem Opfer nichts genützt. Die Räuber gingen schnell und brutal vor.

Einer der drei Täter soll die Ehefrau an der Haustür angegriffen, geschlagen und festgehalten haben, während ein Komplize in die Wohnung eindrang und den körperlich geschwächten Ehemann unter seine Kontrolle brachte. Mit dem erbeuteten Geld und Schmuck suchten die Räuber mit einem Fluchtwagen das Weite.

Die Tat hat Ähnlichkeit mit dem tödlichen Raubüberfall auf den Zaunbau-Unternehmer Gerd Hennig (†) im Jahr 2010 in dem nur gut 15 Kilometer entfernten Oldendorf. Inzwischen wurde eine 30-köpfige Mordkommission eingerichtet, die in Stade ermittelt.

• Die Trauerfeier findet am Samstag, 17. September, um 14 Uhr in der St. Nicolai-Kirche in Bützfleth statt.

*Name von der Redaktion gekürzt

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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