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"Überraschungs-Coup" im Zocker-Prozess

Der Angeklagte Jens L. sieht in krankmachenden Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Bank die Ursache seiner Spielsucht
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Spielsüchtiger Banker Jens L.: Anwälte fordern "Neubewertung der Faktenlage"

tp. Stade. Die Verteidiger von "Zocker-Banker" Jens L.* (40) sprechen von einem "Überraschungs-Coup": Am vergangenen Verhandlungstag am Landgericht in Stade präsentierten sie der Strafkammer einen neuen Zeugen: Dr. Rainer Hoffmann aus Fulda. Der renommierte Psychiater und Forensiker, der als Experte für Suchterkrankungen gilt, hat im Auftrag der Verteidigung ein Gutachten über die Spielsucht des Angeklagten erstellt.

Wie mehrfach berichtet, soll Jens L. rund acht Millionen Euro Kundengeld seines Ex-Arbeitgebers, der Deutschen Bank in Buxtehude, veruntreut und im Internet sowie im Kasino verzockt haben. Krankmachende Arbeitsbedingungen in der Bank sollen nach L.s Angaben Auslöser der Spielsucht gewesen sein.

Im Prozess standen sich bislang zwei Experten-Ansichten gegenüber: Der gerichtlich bestellte Gutachter Dr. Harald Schmidt bescheinigt dem Angeklagten zwar Spielsucht, geht aber von Schuldfähigkeit aus. Jens L. drohen mehrere Jahre Haft. Der Privat-Gutachter des Beschuldigten, Dr. Markus Wawerzonnek, attestiert Jens L. hingegen Schuldunfähigkeit. Diese Auffassung teilt der neue Gutachter Dr. Rainer Hoffmann. Die von ihm jetzt vorgelegte Expertise erfordert laut Jens L.s Verteidigern Artak Gaspar und Frank Jansen eine "Neubewertung der Faktenlage".

Die Kammer reagierte sachlich auf das Gutachten und gab es zur Sichtung zu den Akten. "Die Kammer wird das Gutachten allen Verfahrensbeteiligten zur Verfügung stellen", sagt Gerichtssprecherin Petra Baars. Über weitere Schritte, etwa Vorhaltungen gegenüber dem gerichtlichen Sachverständigen, werde später entschieden.

Am letzten Verhandlungstag sagte Jens L.s früherer Chef, der ehemalige Bank-Filialleiter Thorsten M.*, als Zeuge aus. In Teilen habe er Vorwürfe der "überzogenen Geschäftsziele" eingestanden, die Jens L. unter hohen Leistungsdruck gestellt haben sollen, berichtet Rechtsanwalt Jansen.

• Bei der Prozess-Fortsetzung am Montag, 14. Juli, 9.30 Uhr, ist Dr. Marcus Wawerzonnek, der ehemalige Therapeut des Angeklagten, als Zeuge geladen.

*Name von der Redaktion gekürzt

Der Angeklagte Jens L. sieht in krankmachenden Arbeitsbedingungen bei der Deutschen Bank die Ursache seiner Spielsucht
Jens L. mit seinen Anwälten Artak Gaspar und Frank Jansen. Die Verteidiger legten ein neues Gutachten vor, das aus ihrer Sicht eine "Neubewertung der Faktenlage" erfordert
Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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