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Urteil gegen Pony-Vergewaltiger aus Stelle

Aufregung um stillgelegten Stader Atommeiler

Die Abrissarbeiten dauern wahrscheinlich vier Jahre länger | Foto: at
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bc. Stade. Der Abriss des seit zehn Jahren stillgelegten Atomkraftwerks in Stade verlängert sich um drei oder vier Jahre. Im Betonsockel des Reaktorgebäudes wurde radioaktiv kontaminierte Kondensnässe nachgewiesen, wie jetzt das Niedersächsische Umweltministerium mitteilt. Eigentlich wollte Kraftwerksbetreiber EON schon Ende 2014 mit dem Rückbau fertig sein.

Dass die kompletten Abrissarbeiten in Stade 500 Millionen Euro teurer werden und jetzt insgesamt eine Milliarde Euro kosten, wie es in Medienberichten heißt, wollte EON gegenüber dem WOCHENBLATT nicht bestätigen.

Klar ist aber: Der jetzige Fund führt dazu, dass mehr radioaktiver Bauschutt entsorgt werden muss als von EON prognostiziert. Das Unternehmen geht laut Sprecherin Dr. Petra Uhlmann von "potenziell radioaktivem Abfall" von 600 bis 1.000 Tonnen aus, der zu den bisher erwarteten 3.000 Tonnen hinzukommen könnte. Insgesamt muss der Konzern 325.000 Tonnen Schutt entsorgen, davon 132.000 Tonnen aus dem nuklearen Bereich des Werks.

Wie berichtet, wird ein Teil der verseuchten AKW-Trümmer aus Stade auf eine sächsische Sondermülldeponie gebracht, was dort in der Bevölkerung zu massiven Protesten geführt hat. Für den neuerlich festgestellten Abfall ist EON noch auf der Suche nach einer Deponie, sofern der Schutt nicht dekontaminiert werden kann.

Bereits Anfang Februar wusste das Umweltministerium als Atomaufsichtsbehörde von der Kontamination. EON wurde aufgefordert, den Befund zu untersuchen. Über mehrere Wochen führte der Konzern Probebohrungen durch.

"Nicht die Kontamination des Betons ist das Thema, denn der Umgang damit ist im Rückbau üblich, sondern der gegenüber unseren bisherigen Planungen erhöhte Aufwand", sagt Uhlmann. Die bisher gemessene Dosisleistung sei sehr gering, in anderen Bereichen z.B. beim Reaktor-Rückbau hätte EON mit wesentlich höheren Kontaminationen zu tun gehabt, so Uhlmann. "Eine Gefährdung der Umwelt war und ist zu jedem Zeitpunkt ausgeschlossen."

Im nächsten Schritt sollen in dem AKW, das 1972 als erster deutscher Atommeiler ans Netz ging, die betroffenen Betonteile abgetragen werden. Dazu muss ein neuer Kran her, um die zerlegten, etwa 20 Tonnen schweren Blöcke aus dem Sicherheitsbehälter zu hieven.

Die rot-grüne Koalition in Hannover hat unterdessen einen Antrag gestellt, die Probleme bei den Rückbauarbeiten zu untersuchen. „Erst Jahre nach der Stilllegung wird eine Strahlenbelastung des Betonsockels bekannt. Es muss geklärt werden, wie es zu dieser unsachgemäßen Verstrahlung kommen konnte", sagt Miriam Staudte, atompolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Darüber hinaus müsse bundesweit geprüft werden, ob auch bei anderen AKW derartige Zwischenfälle unerkannt geblieben seien und ob Konsequenzen für noch laufende AKW abgeleitet werden müssten.

Die öffentliche Unterrichtung soll im Umweltausschuss des Landtags am kommenden Montag, 15. September, stattfinden.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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