Die Tage der Baracken in Stade sind gezählt

Sanierung zu teuer: Die Baracken sollen abgerissen werden
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Lösung für Obdachlose ist Ausschussthema / Umzug in Neubauten an der Bundesstraße

tp. Stade. Bei der aus Sicht von Kritikern menschenunwürdigen Obdachlosenunterbringung in den Nachkriegsbaracken am Fredenbecker Weg in Stade bahnt sich eine Veränderung an: Politik und Verwaltung nehmen endgültig die Planung des Umzugs der Wohungslosen auf.

Die Siedlung am Fredenbecker Weg im Schatten der Bungalows im wachsenden Neubaugebiet Riensförde soll aufgegeben werden, eine Sanierung sei nicht rentabel. Das gaben Bürgermeisterin Silvia Nieber und Erster Stadtrat Dirk Kraska in einem Pressegespräch bekannt. Dirk Kraska betont, der bevorstehende Umzug der Bewohner des Fredenbecker Weges habe nichts mit der Besiedelung des Naubaugebietes zu tun. Subjektiv fühlen sich jedoch einige der Obdachlosen, die mitunter seit Jahrzehnten in den Baracken leben, von den wohlhabenden Häuslebauern verdrängt (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach).

Neue Wege in der Obdachlosenunterbringung sollen in Stade im Ausschuss für Feuerwehr, Sicherheit und Verkehr am Mittwoch,18. Januar, zur Beratung und Abstimmung diskutiert werden.

"Ich habe in dieser Sache in letzter Zeit wiederholt Gespräche mit der Verwaltung geführt und zwischenzeitlich einen entsprechenden Antrag für den Ausschuss gestellt", sagt Oliver Kellmer, SPD-Ratsherr und Gründer des "Runden Tisches Obdachlosenhilfe" in Stade. Wie berichtet, setzt sich der Sozialpolitiker dafür ein, dass die Stadt die für Flüchtlinge und Asylbewerber neu errichteten, bislang ungenutzten Einfachhäuser an der Bundesstraße B73 ("Alte Abdeckerei") Wohnungslosen zur Verfügung stellt. Nach Kellmers Einschätzung werde dies nun auch von der Verwaltung unterstützt. "Ob dafür auch die notwendige politische Mehrheit erreicht werden kann, muss sich zeigen."

Zudem hat Kellmer seinen Antrag auf Neuregelung der Obdachlosenunterbringung und Einführung einer aufsuchenden sozialen Lebensstruktur-Hilfe wiederholt. Es bestehe jedoch noch Klärungsbedarf darüber, welcher politische Ausschuss zuständig ist, so Kellmer. Hier gingen die Ansichten zwischen ihm und dem Ersten Stadtrat auseinander.

Kellmer drängt auf eine Lösung. "Die Obdachlosen-Problematik hat sich verschärft", sagt der SPD-Politiker und verweist auf Schätzungen des Bundessozialministeriums, nach der die Zahl der wohnungslosen Menschen von 248.000 im Jahr 2010 auf jetzt 335.000 stieg. Prognostiziert wird bis 2018 einen Zuwachs auf 536.000 Männer, Frauen und Kinder ohne Wohnung.

Derzeit sind 114 Obdachlose in der Stadt Stade untergebracht. Nach der Einführung der Freizügigkeit für Rumänen und Bulgaren in Europa war die Zahl der in Stade registrierten Obdachlosen im Jahr 2015 sogar kurz auf 146 gegenüber 57 im Vorjahr gestiegen.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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