Neues Trendtier: Alpaka löst Einhorn ab

Flauschig, knuddelig und einfach süß: Alpakas sind die Trendtiere 2018 | Foto: privat
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  • Flauschig, knuddelig und einfach süß: Alpakas sind die Trendtiere 2018
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lt. Düdenbüttel. Einhörner und Flamingos liegen schon länger voll im Trend - unzählige Produkte gibt es für Fans des Fabelwesens und des rosa Wasservogels. Doch ein neues knuffiges Trendtier mit "Dauergrinsen" im Gesicht ist auf dem Vormarsch: das Alpaka.
Die kleinen südamerikanischen Kamele mit den großen Knopfaugen und dem flauschigen Fell sind in den USA inzwischen insbesondere auf Hochzeitsfotos beliebte "Asseccoires" von frisch Vermählten. Hierzulande gibt es Alpakas mittlerweile als Figur und Wandbild zur Raumdeko, als Kuscheltier oder als Keksausstecher.
Bereits seit zehn Jahren im Alpakafieber sind Carina (35) und Lars (45) Schlegel aus Düdenbüttel kurz hinter Stade. Das Paar züchtet Huacaya-Alpakas auf dem ehemaligen Milchviehbetrieb von Carinas Eltern und Großeltern. Wo früher Kühe auf der Weide grasten, laufen nun knapp 30 Mini-Kamele herum.
"Das Interesse an Alpakas wächst", sagt Carina Schlegel. Die zweifache Mutter und Diplom-Ingenieurin hat ihren Job mittlerweile aufgegeben und widmet sich ausschließlich der Alpaka-Zucht, dem Verkauf von Kleidung aus Alpaka-Fasern im eigenen Hofladen und der Organisation von Alpaka-Aktivitäten auf dem Hof.
Vor allem Studenten aus Hamburg zieht es aufs Land, um ein paar entspannte Stunden inmitten der friedfertigen und neugierigen Zotteltiere zu verbringen, berichtet Lars Schlegel, der hauptberuflich als Lehrer arbeitet. Aber auch Firmenfeiern und Kindergeburtstage finden immer häufiger bei den Schlegels statt.
Wer allerdings glaubt, dass Alpakas Schmusetiere sind, liegt falsch. Denn obwohl sie knuddelig aussehen, mögen die Mini-Kamele nicht gern angefasst werden und dulden Streicheleinheiten mehr, als dass sie sie wirklich genießen.
Gezüchtet werden Alpakas fast ausschließlich wegen ihres Fells. Es ist selbstreinigend, schmutzabweisend und thermoregulierend und gilt als beste Naturfaser, die es gibt, sagt Carina Schlegel.
Jedes Jahr im Mai werden die Alpakas geschoren. Rund ein Kilogramm Fasern erster Qualität liefert ein Tier. Aus dem Garn wird Bekleidung aller Art hergestellt. Fasern zweiter Qualität werden u.a. zur Herstellung von Bettdecken und Kopfkissen genutzt.
In der Haltung sind Alpakas übrigens recht genügsam. "17 Alpakas fressen soviel wie ein Pferd", sagt Lars Schlegel. Die Herdentiere koten außerdem immer an die gleiche Stelle, was die Reinigung des Stalls und der Weide einfach macht.
Und sogar beim Kinderkriegen sind die Alpakas äußerst rücksichtsvoll und kommen ihren Haltern entgegen. "Die Babys kommen immer mittags zur Welt und niemals nachts", berichtet Carina Schlegel. So ist gewährleistet, dass die Sonne die Fohlen trocknet, denn Alpakas lecken ihren Nachwuchs im Gegensatz zu anderen Tieren nicht ab. In diesen Tagen erwarten die Schlegels sechs Fohlen. Die tragenden Stuten stehen auf einer Weide, die Carina Schlegel von der Küche aus immer im Blick hat.
Von dort lässt sich auch der "Zickenkrieg" gut beobachten, denn die Stuten streiten sich regelmäßig über die Gruppenleitung.
Alpakas bespucken sich auch gegenseitig, wenn es Futterneid gibt. Und die Stuten bespucken die Hengste, um zu zeigen, dass sie bereits trächtig sind. "Das ist ein zuverlässiger Schwangerschaftsnachweis", sagt Lars Schlegel.

• Mehr Infos zum Hof der Schlegels unter www.waytalla-alpakas.de

Die Schlegels verkaufen auch Alpakas. Die Mini-Kamele sind z.B. beliebt zur Rasenpflege oder bei Besitzern von Ferienhäusern, die ihren Gästen gern etwas "Tierisches" bieten möchten. Die Mini-Kamele werden auch zu Therapiezwecken eingesetzt und natürlich zur Gewinnung der hochwertigen Fasern gezüchtet.
Wer Alpakas halten möchte, muss mindestens 1.000 Quadratmeter Weidefläche für die ersten beiden Tiere nachweisen, für jedes weitere Tier sind jeweils 100 Quadratmeter nötig. Dazu kommt eine Stallfläche von mindestens zwei Quadratmetern pro Tier. Die Weidefläche muss von einem mindestens 1,30 Meter hohen Zaun umgeben sein.

Redakteur:

Lena Stehr

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