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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

25 Jahre Wiedervereinigung: Opa komponierte für den Sandmann

Spaziergang mit dem Vater in Pankow: Nicole Baer als Kind | Foto: Baer privat
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Klein-Nicole (4) verschlief die Grenzöffnung / Kindheit ohne Mängel in Ost-Berlin verlebt

(tp). DDR-Funktionär Günter Schabowski verkündet am Abend des 9. November 1989 im Fernsehen die neue, großzügige Regelung für Reisen ins westliche Ausland „sofort, unverzüglich“ und löst damit einen Massenansturm von DDR-Bürgern auf die Grenze nach West-Berlin und in der Folge die historischen Öffnung der Mauer aus. „Meine Eltern waren dabei“, berichtet Nicole Baer (30) aus Stade. Sie selbst lag friedlich schlafend in ihrem Kinderbettchen im Ost-Berliner Stadtteil Pankow.

„Mama und Papa erfuhren aus dem Fernsehen von den Geschehnissen und trauten ihren Augen nicht“, sagt Nicole Baer. „Um sich von der Wahrheit zu vergewissern, liefen zum Grenzübergang Bornholmer Straße - und ließen mich dafür sogar ein paar Minuten allein in der Wohnung zurück.“

Angesichts der geschichtlichen Tragweite hat Nicole Baer, die als Mediaberaterin beim WOCHENBLATT arbeitet, ihnen dies längst verziehen, freut sich mit Vater und Mutter rückblickend über die neu gewonnene Freiheit: „Endlich konnten sie ohne lästige Behördenanträge Verwandte im Westen besuchen.“

Das Fernsehen übertrug Bilder dem Menschentrauben an den Grenzübergängen, eine Aufnahme zeigt Nicole Baers Vater Steffen Müller klatschend in der jubelnden Masse.

Nicole Baer, heute selbst Mutter eines kleinen Sohnes (2), hat ihre frühen Kindheitsjahre im Osten „als schöne Zeit ohne Entbehrungen“ in Erinnerung. Die Tochter eines selbständigen Bäcker-Ehepaares kam - wie in der DDR üblich - mit einem Jahr in die Kinderkrippe, wo sie die große Gemeinschaft Gleichaltriger genoss und Freundschaften fürs Leben knüpfte.

Gemessen an den Verhältnissen auf Dörfer und in Kleinstädten der maroden Republik habe es in Ost-Berlin an kaum etwas gemangelt, weder an technischen Geräten und Autos - die Familie fuhr Trabbi und Wartburg - noch an Kulturangeboten oder Lebensmitteln wie der legendären Banane, die zum Symbol der Wiedervereinigung wurde. In positiver Erinnerung behielt Nicole Baer Familienausflüge in das DDR-Unterhaltungscenter „Palast der Republik“: Mein Opa mütterlicherseits war Glaser und hat das Gebäude mitgestaltet“, berichtet sie mit Stolz.

Der inzwischen verstorbene Großvater väterlicherseits, Hans-Joachim Müller, war Musiker, komponierte Melodien für viele der lustigen Kinder-Kurzfilme, die das DDR-Sandmännchen allabendlich ausstrahlte. Um Instrumente zu beschaffen, pflegte der Großvater Geschäftskontakte in den Westen. Die Staatssicherheit hatte ihn deshalb im Visier, nennt Nicole Baer eine Schattenseite des Künstlerlebens, „das brachte unserer Familie eine dicke Stasi-Akte ein".

Spaziergang mit dem Vater in Pankow: Nicole Baer als Kind | Foto: Baer privat
Nicole Baer | Foto: tp
Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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