Fahrschulprojekt: Polizei redet Fahranfängern ins Gewissen

Überzeugt vom Fahrschulprojekt: Farina Ilgmann (li.) und Janina Axmann von der Polizei Stade und Fahrschullehrer Thomas Kröger
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lt. Stade. Ein Auto, das nach einer Kollision mit einem Baum in zwei Teile gerissen wurde, ein einzelner Schuh, der als stummer Zeuge eines schrecklichen Unfalls neben einem Wrackteil liegt: Mit Bildern wie diesen will die Polizei im Landkreis Stade junge Fahranfänger zum Nachdenken anregen.
Im Rahmen des vor rund einem halben Jahr ins Leben gerufenen Fahrschulprojektes gehen zwei meist junge Polizeibeamte direkt in die Fahrschulen und schildern in einer 90-minütigen Unterrichtseinheit mehrere schwere Unfälle aus der Region, bei denen junge Menschen ums Leben gekommen sind.
"Wir wollen die Jugendlichen erreichen, bevor sie das erste Mal alleine im Auto unterwegs sind und sich und andere womöglich aus Übermut oder Leichtsinn in Lebensgefahr bringen", sagt Polizeikommissarin Janina Axmann (30).
Sie und ihre Kollegin Farina Ilgmann (26) wollen dabei nicht mit dem "erhobenen Zeigefinger" vor den Fahranfängern stehen, sondern auch durch kleine Spiele deutlich machen, warum man einmal mehr nachdenken sollte, bevor man sich ans Steuer setzt.
So müssen die jungen Männer und Frauen ihre Träume und Wünsche für die Zukunft auf einen Ballon schreiben. Wenn dieser plötzlich platzt, wird jedem klar, wie schnell ein Leben für immer vorbei sein kann und was das auch für die Familie und die Freunde des Opfers bedeutet. Bei einem anderen Spiel merken die Teilnehmer, wie schwer es ist, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.
Fahrlehrer Thomas Kröger war sofort begeistert von dem Fahrschulprojekt, das von der Polizei übrigens kostenlos angeboten wird. "Als ich die Präsentation zum ersten Mal sah, habe ich Gänsehaut bekommen", sagt Kröger.
Bislang beteiligen sich außer der Fahrschule Kröger aber nur neun weitere Fahrschulen im ganzen Landkreis. Die Polizei würde sich freuen, wenn sie noch mehr Fahrlehrer von der Wichtigkeit des Projektes überzeugen könnte.
"Wir wissen, dass der Erfolg nicht messbar ist, aber wir hoffen, dass wenigstens ein bisschen in den Köpfen der Fahranfänger hängen bleibt", sagt Polizeihauptkommissar Robert Schlimm. Bei ihm können sich interessierte Fahrschulen melden.
• Kontakt: Tel.: 04161 - 647122 oder per Mail an robert.schlimm@polizei.niedersachsen.de
• Im Landkreis Stade passieren im Jahr durchschnittlich 4.000 Verkehrsunfälle. Fast an einem Viertel sind 18- bis 24-Jährige beteiligt, zu fast 75 Prozent sind sie laut Statistik auch die Unfallverursacher. Dabei beträgt ihr Bevölkerungsanteil lediglich acht Prozent.

Redakteur:

Lena Stehr

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