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Osterfeuer im Landkreis Stade

Windmühle "Venti Amica" steht nach dem Sturm oben ohne da

Kai Schulz, Vorsitzender des Mühlenvereins, ist noch immer geschockt. Die Mühle "Venti Amica" steht nach dem Sturm "oben ohne" da. Das beschädigte Flügelkreuz musste abmontiert werden und liegt nun am Boden
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  • Kai Schulz, Vorsitzender des Mühlenvereins, ist noch immer geschockt. Die Mühle "Venti Amica" steht nach dem Sturm "oben ohne" da. Das beschädigte Flügelkreuz musste abmontiert werden und liegt nun am Boden
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lt. Hollern-Twielenfleth. Der Schock sitzt tief in Hollern-Twielenfleth und die Freundschaft mit dem Wind hat buchstäblich mehr als nur einen Knacks bekommen. Wie berichtet, wurde die Windmühle "Venti Amica" (Freundin des Windes) in der vergangenen Woche während eines heftigen Gewitter-Sturmes stark in Mitleidenschaft gezogen.
Unter anderem wurde die mehr als vier Tonnen schwere und sechs Meter lange Welle, an der die knapp 22 Meter langen Windmühlenflügel befestigt sind aus ihrem Lager gerissen - ein Totalschaden. Dadurch verschob sich die Mühlenkappe und verschiedene Getriebeteile sowie die inzwischen abmontierten Flügel wurden beschädigt.
"Mich erreichen täglich Beileids-Bekundungen, u.a, auch von Müllern aus England, Holland und Dänemark", sagt Müller und Mühlen-Pächter Florian Eickmann. Nach dem ersten Sturm am Mittag habe schon gedacht, dass Gott sei Dank noch einmal alles gut gegangen sei. Mit Hilfe der Feuerwehr konnte die Mühle gesichert und die Kappe in Richtung des Windes gedreht werden.
Doch am Abend kam der Sturm zu überraschend und die Wucht sei einfach zu groß gewesen, so Eickmann. Die freiwilligen Helfer der Ortsfeuerwehr Hollern-Twielenfleth und der Feuerwehr der Hansestadt Stade leisteten vorbildliche Arbeit und sicherten das Kulturdenkmal mit Hilfe von drei Autokränen der Firma Buchen. Der Einsatz dauerte bis spät in die Nacht. Um 2.30 Uhr wurde das letzte Flügelelement demontiert.
Über die genaue Schadenshöhe könne bislang nur spekuliert werden, sagt Eickmann. Er gehe aber von einer sechstelligen Summe im mittleren Bereich aus. Versichert ist die 1848 erbaute Holländer-Galerie-Windmühle, die sich seit mehr als 160 Jahren im Familienbesitz der Familie Noodt befindet, nicht.
Besonders bitter ist der Sturm-Schaden nicht nur für die Familie Noodt, sondern auch für den Mühlenverein. Dieser hatte sich im September 2009 gegründet, nachdem ein Windmühlenflügel abgebrochen war. Mit unermüdlichem Einsatz und diversen Spendenaktionen gelang es schließlich, ein neues Flügelkreuz für 120.000 Euro zu finanzieren. Erst vor fünf Jahren wurde die Rettung der Mühle groß gefeiert.
"Wir müssen nun erst einmal den genauen Schaden ermitteln und werden dann sehen, wie es weiter geht", sagt Kai Schulz, Vorsitzender des Mühlenvereins und Gemeindedirektor in Hollern-Twielenfleth.
Bürgermeister Timo Gerke erreichte die Hiobs-Botschaft des beschädigten Wahrzeichens auf dem Weg in den Urlaub. Er sicherte von Seiten der Gemeinde bereits Unterstützung beim Wiederaufbau zu. Die erneute Reparatur der "Venti Amica" dürfte aber ein Mammut-Projekt werden.
Wichtig zu wissen: Da die Mühle auch elektrisch läuft, geht der Betrieb für Müller Florian Eickmann normal weiter. Kunden bekommen weiterhin alle Produkte, das Geschäft bleibt geöffnet, betont Eickmann. Lediglich die touristischen Führungen werden zunächst erst einmal eingestellt.
www.muehlenverein-venti-amica.de

Redakteur:

Lena Stehr

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