Bliedersdorf: Politik vertagt Entscheidung über umstrittenes Neubaugebiet

Anwohner der Straße "Lahmsbeck" fürchten nach wie vor ein Verkehrschaos, wenn das Gebiet rechts im Bild zu dicht bebaut wird
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lt. Bliedersdorf. Wenn irgendwann einmal Menschen im geplanten Neubaugebiet „Westlich Lahmsbeck“ in Bliedersdorf leben, dann stehen ihre Häuser auf besonderem Grund. Denn um wohl kaum ein anderes Gebiet hat es im Vorfeld so ein Hick-Hack gegeben, wie um das mitten im Dorf gelegene Areal zwischen Nottensdorfer Straße, Hauptstraße und der Straße Lahmsbeck. Ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Bei der Ratssitzung in der vergangenen Woche sollte nun eigentlich der Bebauungsplan aufgestellt und damit die Planungen endlich wieder vorangebracht werden. Nach langer Diskussion, an der sich auch die anwesenden Bürger beteiligen durften, einigte sich der Rat darauf, den Aufstellungsbeschluss bis zur nächsten Sitzung am 23. März zu vertagen.
Planer Hans Joachim Guleke soll bis dahin die Anregungen der Anwohner und der Ratsmitglieder in den Bebauungsplan aufnehmen. Da es während der Sitzung immer wieder Zwischenrufe und Fragen von Bürgern gab, kam Guleke erst gar nicht dazu, den Bebauungsplan - so wie eigentlich vorgesehen - vorzustellen.
Die Anwohner fürchten nach wie vor ein Verkehrschaos in der Straße Lahmsbeck, wenn in dem östlichen Teilbereich der Gesamtfläche Hausgruppen mit sechs oder mehr Wohneinheiten gebaut werden würden. Inzwischen sind dort allerdings nur noch höchstens vier Wohneinheiten pro Grundstück vorgesehen.
Uneinig waren sich die Ratsmitglieder u.a. darüber, ob man zunächst lieber nur den Bebauungsplan für den östlichen Teilbereich oder für das gesamte Gebiet voranbringen sollte.
Harald von Thaden (SPD) und Hans-Wilhelm Glüsen (FWG) halten aus Zeitgründen die erste Variante für sinnvoller. Sie argumentierten damit, dass die Veränderungssperre im August auslaufe. Wenn die Gemeinde es nicht schafft, bis dahin einen Bebauungsplan aufzustellen, hat sie keinen Einfluss mehr auf Art und Weise der Bebauung.
Tobias Terne (CDU) sprach sich dafür aus, einen Plan für das gesamte Gebiet aufzustellen. Bliedersdorf müsse mit der Zeit gehen und vor allem jüngeren Leuten mehr Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten beim Bau ihrer Häuser geben. Ratsneuling Dirk von Bargen (SPD) schlug vor, Reihenhäuser in den Bereich an der Hauptstraße bei der ehemaligen Hofstelle Lindemann zu verlegen.

Hintergrund: Bereits seit 2010 gibt es Planungen für ein Neubaugebiet „Westlich Lahmsbeck“. Der erste Investor, die Kreissparkasse Stade, zog sich nach gescheiterten Kaufverhandlungen mit den damaligen Grundeigentümern zurück. 2014 kam dann der Bliedersdorfer Unternehmer Hans-Heinrich Schulz ins Spiel, der auf dem Gelände Einzel- und Doppelhäuser errichten wollte. Die Verhandlungen mit der Gemeinde waren fast in trockenen Tüchern, scheiterten aber letztlich an den Geldforderungen der Gemeinde: Diese wollte von Schulz als „Folgekosten der Bauleitplanung“ sowie als Kostenbeitrag zur Errichtung von Kitas knapp 180.000 Euro haben. Der östliche Teilbereich der Fläche an der Straße Lahmsbeck ging danach an die ZK-Grundbesitz GmbH, die dort Wohnhäuser errichten wollte. Über einen Rechtsanwalt ließ die ZK-Grundbesitz verlauten, es handele es sich bei der Veränderungssperre um eine Verhinderungsplanung von Seiten der Gemeinde.

Redakteur:

Lena Stehr

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