Heimatforscher Helmut Tödter aus Welle ist im Alter von 75 Jahren verstorben
bim. Welle. Wenn er sich etwas vorgenommen hatte, setzte er seine Visionen zielstrebig und auch gegen mögliche Widerstände durch. Der in der Region bekannte Heimatforscher Helmut Tödter aus Welle ist im Alter von 75 Jahren verstorben. Viele Weggefährten und die Gemeinde Welle trauern um ihn. Seine Freunde nannten ihn liebevoll "Mudel".
Dem TV Welle gehörte Helmut Tödter seit dem Jahr 1949 an. Dort war er als Leichtathletiktrainer sehr erfolgreich. In seiner Funkton als Vorsitzender von 1981 bis 1991 setzte er mit dem damaligen Weller Bürgermeister Ernst Tödter mehrere Umbaumaßnahmen am Sportplatz um, u.a. die Tartan-Laufbahn und die Springkuhle. Und er sorgte für den Bau der ersten Sporthalle im Landkreis, die nicht an einen Schulstandort gebunden war. Auch das Mitgliederverwaltungsprogramm des TV Welle, das bis heute genutzt wird, hat Helmut Tödter entwickelt, gemeinsam mit seinem Sohn Geralf. Für sein Engagement wurde Helmut Tödter 1991 mit dem Sportehrenpreis ausgezeichnet.
Nach seiner Zeit als Vorsitzender des TV Welle widmete sich Helmut Tödter der Ahnenforschung. "Er kaufte sich alle Telefonbücher aus ganz Deutschland, rief alle Tödters an und nahm Einsicht in alle Kirchenbücher", berichtet "Mudels" Weggefährte Günter Hilmer von dessen Akribie.
Immer wieder verstand es der gelernte Industriekaufmann Helmut Tödter, Gelder für die Umsetzung seiner Ideen einzuwerben, beispielsweise für die Aufstellung von Gedenksteinen, die in Welle, Kampen und Todtshorn an historische Ereignisse erinnern, oder den großen Hauenstein auf der Grenze der Herzogtümer Braunschweig-Lüneburg und dem Bistum Verden in Wintermoor, der im Mai 2008 im Beisein von viel Polit-Prominenz eingeweiht wurde.
Darüber hinaus schrieb Helmut Tödter mehrere Bücher, u.a. "Auf Freudenthals Spuren" und die Chronik über "Kampen, Welle und Todtshorn", die er - anstatt in den zunächst vorgesehenen zehn Jahren - wegen des bevorstehenden Jubiläums binnen drei Jahren fertigstellen musste. Sein "Kulturhistorisches Lexikon", das in zwei Ausgaben über heimatkundliche Begriffe, Maße, Gewichte und Währungen informiert, ist ein bedeutendes Nachschlagewerk. Helmut Tödters ortsgeschichtliches Wissen war auch in Vorträgen gefragt.
Seit 2002 war er ehrenamtlich als Archivar und Chronist für die Gemeinde Welle tätig.
Helmut Tödter hinterlässt seine Frau Christa sowie die drei Söhne Geralf, Arne und Holger. Die, die ihn kannten, werden sein Andenken bewahren.
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