Jesteburger Paar schafft ein Paradies für Insekten

Ganz fleißig baut diese Wespe mit ihren Artgenossen am Nest Fotos: bim | Foto: bim
2Bilder
  • Ganz fleißig baut diese Wespe mit ihren Artgenossen am Nest Fotos: bim
  • Foto: bim
  • hochgeladen von Bianca Marquardt
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

bim. Jesteburg. "Im Prinzip sind sie die ersten Papierhersteller, beherrschten diese Kunst schon vor den Chinesen", sagt Stefanie Busch. "Wespen sind zwar nicht meine Lieblingstiere, aber sie sind absolut faszinierend und man kann durchaus seinen Garten mit ihnen teilen", erklärt die Jesteburgerin, die täglich beobachtet, wie das Wespennest in ihrem Schuppen wächst. Gemeinsam mit ihrem Partner Matthias Spinty lässt sie sich zum Wespen- und Hornissen-Berater ausbilden (siehe Kasten).
Stefanie Busch und Matthias Spinty haben vor fünf Jahren ihr Herz für Bienen entdeckt. Damals habe ihr Apfelbaum keine Früchte mehr getragen, und sie hätten sich für die Bestäubung ein Bienenvolk von einem Imker geliehen. "Wir haben zwei Jahre lang die tollsten Sachen beobachtet, wie das Volk mit seiner neuen Königin 'sprach' und den Bienen beim Schlüpfen zugesehen", schwärmt Stefanie Busch. 2016 legte sich das Paar sein erstes eigenes Bienenvolk zu und begann, den Garten bienen- und insektenfreundlich zu gestalten. "Einfach mal die sogenannten Unkräuter stehen lassen oder gezielt anpflanzen", rät sie auch anderen, die wieder mehr Leben in ihren Gärten haben möchten. Inzwischen summen dort die Bienen von zehn Völkern. Dank einem Gartenteich fühlen sich inzwischen u.a. auch verschiedene Libellenarten oder die seltenen Gelbrandkäfer wohl.
Und es dauerte auch nicht lange, bis Wespen das "Insekten-Schlaraffenland" entdeckten. Eines ihrer Nester bauen sie gerade im Schuppen. Stefanie Busch hat sich schon viel Wissen über die gestreiften "Mitbewohner" angeeignet. "Wenn ein Nest nicht stört, sollte man es einfach mal hängen lassen. Mit Gaze kann man bei Bedarf auch die Einflugrichtung der Wespen verändern", weiß sie. "Wespen haben im Grunde kein Interesse daran, uns zu ärgern. Sie wollen nur ihr Nest und ihr Volk durchbringen", erläutert sie.
Von den elf Arten der sogenannten Echten Wespen sind es nur zwei - die Deutsche Wespe und die Gewöhnliche Wespe - die durch ihr Interesse an süßen und deftigen Speisen regelmäßig sommerliche Grillpartys stören.
Experten raten zu folgenden einfachen Vorsichtsmaßnahmen zur Abwehr naschhafter Wespen:
• süße Speisen und Getränke im Freien abdecken
• nicht aus offenen Flaschen oder Gläsern trinken, Strohhalme benutzen
• Reste von Süßigkeiten aus dem Mundbereich von Kindern abwischen
• Wo Fallobst am Boden liegt, nicht barfuß laufen
• Wespen den Zugang zu Innenräumen durch geeignete Vorhänge versperren
• halbierte Zitronen mit Gewürznelken bespicken (Wespen mögen den Geruch nicht)
Verhaltensregeln in der Nähe eines Wespennestes (bis ca drei Meter Umkreis)
• den Nestbereich nicht erschüttern
• ruhige, langsame Bewegungen, damit sich die Wespen nicht angegriffen fühlen
• nicht die unmittelbare Flugbahn zum Einflugloch verstellen
• das Einflugloch nicht anpusten.

Wespen stehen unter Schutz

Hummeln, Hornissen und andere Wespenarten stehen unter besonderem gesetzlichen Schutz und dürfen nicht verletzt oder gefangen werden. Die Naturschutzabteilung des Landkreises Harburg hat deshalb ein Netzwerk von ehrenamtlichen Beratern eingerichtet, die kompetent ihre Hilfe anbieten und Tipps für den richtigen Umgang mit den gestreiften Fliegern geben.
Die zehn ehrenamtlichen Experten führen überwiegend Telefonberatungen durch. Falls erforderlich, hilft der Fachmann vor Ort. Stellt das Nest eines Hautflüglers tatsächlich eine Gefahr dar, kann es von dem dafür ausgebildeten Berater art- und fachgerecht umgesiedelt werden.
In erster Linie klären sie aber die Bevölkerung über die Lebensgewohnheiten der Insekten auf. Sie informieren über das richtige Verhalten den Tieren gegenüber und bauen Vorurteile ab.
Die telefonischen Beratungen sind kostenlos. Lediglich für die Umsiedlung des Nestes wird eine Gebühr erhoben. Die Telefonnummer des für den jeweiligen Ort zuständigen Beraters ist bei der Naturschutzabteilung des Landkreises, Tel. 04171-693 296, sowie bei den Ordnungsämtern der Städte und Gemeinden zu erfahren oder im Internet abrufbar unter www.landkreis-harburg.de/wespenberater.

Ganz fleißig baut diese Wespe mit ihren Artgenossen am Nest Fotos: bim | Foto: bim
Stefanie Busch neben dem noch kleinen Wespennest im Schuppen
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

Webseite von Bianca Marquardt
Bianca Marquardt auf Facebook
Bianca Marquardt auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.