45 Heidenauer wollen sich im Unterstützerkreis für Asylbewerber engagieren
bim. Heidenau. "Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass wir in Heidenau in der Nordheide sind", begrüßte Heidenaus Bürgermeister Reinhard Riepshoff rund 250 Bürger zur Informationsveranstaltung über die geplante Asylbewerberunterbringung im Heidenauer Hof. Er wollte damit deutlich machen, dass sein Heimatdorf den Flüchtlingen aufgeschlossen gegenüber steht im Gegensatz zum sächsischen Heidenau, wo es von Rechtsextremen angezettelte Randale gab. Doch das war letztlich überflüssing.
Die Bürger waren beinahe schon besorgt, wie sie den Flüchtlingen helfen können. Steht Wohnraum zur Verfügung, wenn der Asylantrag anerkannt ist? Gibt es für die Asylbewerber psychologische Hilfen? Und reicht der öffentliche Personennahverkehr aus, damit die neuen Nachbarn in Tostedt einkaufen und Ärzte aufsuchen können?, waren Fragen, die die Einwohner stellten. "Ich freue mich, dass wir darüber diskutieren. Es zeigt, dass das, was uns an Infrastruktur fehlt, sowohl uns als auch Flüchtlinge betrifft", so Riepshoff.
In die Unterstützerliste unter dem Motto "Hand in Hand - Flüchtlingshilfe Heidenau" trugen sich 45 Freiwillige ein, die zur Integration der Flüchtlinge beitragen wollen.
Zuvor hatte Tostedts Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam darüber informiert, dass in Tostedt derzeit 232 Asylbewerber in drei Unterkünften und in Otter 60 im ehemaligen Gasthof Gerlach wohnen. 41 sollen in das frühere Seniorenheim in Heidenau einziehen.
Bisher habe der Landkreis Harburg in diesem Jahr 1.202 Flüchtlinge aufgenommen. Wöchentlich kommen rund 50 bis 60 neue Asylbewerber hinzu. "Die Zuweisungspraxis stellt uns vor eine Herausforderung", so Kreissprecher Bernhard Frosdorfer.
Derzeit gebe es 76 Unterkünfte mit 2.340 Plätzen, 14 weitere seien in Planung.
Die 41 Asylbewerber, die nach Heidenau kommen, werden in 19 Zimmern untergebracht. Die Einrichtung werde durch einen Betreiber geführt. Ein Heimleiter und ein Sozialarbeiter auf einer halben Stelle stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und sollen mögliche Konflikte lösen.
Für ihren Lebensunterhalt stehen den Flüchtlingen monatlich 350 Euro zu. Zwei Sprachkurse pro Samtgemeinde biete die Kreisvolkshochschule an. Allerdings reichen diese nicht aus, sodass weiteres ehrenamtliches Engagement nötig sei. Der Herbergsverein Winsen biete den Flüchtlingen die Möglichkeit, 20 Stunden ehrenamtliche Arbeit bei gemeinnützigen Trägern zu leisten.
Wer Fahrräder, Kleidung, Geschirr, Bettwäsche, etc. spenden möchte, wendet sich an Bürgermeister Reinhard Riepshoff unter Tel. 0177-3413915 oder per E-Mail an:
riepshoff@gmx.eu sowie per E-Mail an Brigitte Harms-Meier unter: bhamei@t-online.de.
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