Erntebeginn verzögert sich - Landwirte erwarten durchschnittliche Erträge
(bim). In diesen Tagen beginnt die Silomaisernte im südlichen und östlichen Niedersachsen. Dann sind wieder große Maishäcksler auf den Äckern unterwegs. Durch das sehr kühle Frühjahr verspätet sich die Maisernte jedoch, so die Fachberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Besonders das nördliche Niedersachsen erlebte einen sehr kühlen und trockenen Frühsommer. Das schadete dem Mais zwar nicht – die Blüte und damit die Abreife verzögerten sich dadurch jedoch deutlich.
Die geringen Niederschläge im Frühsommer wurden in den vergangenen Wochen durch starke Regenfälle wieder ausgeglichen. Die Nässe ist für den Mais derzeit noch kein Problem, allerdings könnten die Erntebedingungen dadurch in einigen Regionen deutlich negativ beeinflusst werden. Ein „goldener Oktober“ käme Äckern und Landwirten recht, damit die Ernte gut eingefahren werden kann.
Um Landwirten bei der Wahl des besten Erntetermins zu helfen, führt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen jedes Jahr die sogenannte Maisreifeprüfung durch, deren Ergebnisse regelmäßig veröffentlicht werden. Nach den aktuellen Zahlen sind in diesem Jahr erst Ende September die ersten Maisbestände im Süden und Osten Niedersachsens erntereif. Spätreife Sorten werden nicht vor Oktober geerntet werden können.
Im nördlichen Niedersachsen wird die Ernte der frühen Sorten erst ab Anfang Oktober beginnen können. Mittelfrüh abreifende Sorten werden zum Teil Mitte Oktober erntereif, sodass den ganzen Oktober hindurch mit Erntearbeiten und auch mit stark verschmutzten Straßen gerechnet werden muss. Teilweise werden die Erntearbeiten bis in die späten Abendstunden andauern. Die Fachleute der Kammer bitten alle Verkehrsteilnehmer um Vorsicht und Nachsicht, falls es im Zuge der Erntearbeiten zu Behinderungen kommen sollte.
Nach der guten Ernte im vergangenen Jahr wurde die Maisanbaufläche in 2015 wieder leicht reduziert. Die Silomaisfläche in Niedersachsen wurde um 0,8 Prozent auf 517.000 Hektar gesenkt. Insgesamt ging die Maisanbaufläche um 2,7 Prozent zurück, da der Körnermaisanbau deutlich zurückgefahren wurde.
Der überwiegende Teil des Silomaises, die Silage von gut 300.000 Hektar, dient als Viehfutter. Die Ernte der restlichen gut 200.000 Hektar wird als Gärsubstrat für Biogasanlagen zur Gas-, Strom- und Wärmeerzeugung genutzt.
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