Tödliche Gefahr in Gleisnähe

Wie auf diesem gestellten Foto überqueren Kinder, Jugendliche und Erwachsene häufig Zugschienen und bringen sich damit in Gefahr | Foto: Bundespolizei
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Überqueren von Schienen kann Leben kosten / Bundespolizei warnt vor verantwortungslosem Verhalten

ab.Die Zeit ist knapp, der offizielle Bahnübergang einige Minuten entfernt, ein Zug nicht in Sicht. Was liegt da näher, als eben schnell über die Gleise zu steigen? „Eine solche Entscheidung kann fatale Folgen haben“, warnt Detlef Moors von der Bundespolizei Bremen.

Kürzlich leistete der Polizeihauptmeister in Buchholz im Kindergarten „Am Schoolsolt“ Präventionsarbeit. In unmittelbarer Nähe des Kindergartens befindet sich ein sogenannter wilder Bahnübergang, der so stark genutzt wird, dass der Weg durch das Grün schon komplett ausgetreten ist. Der offizielle Übergang befindet sich einige Gehminuten entfernt. Gerade hier sind durchfahrende Züge mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde unterwegs. „Kinder schauen sich bei Jugendlichen und Erwachsenen sehr viel ab“, sagt Moors. „In meiner Arbeit verdeutliche ich den Kleinen, wie gefährlich es ist, in Gleisbettnähe zu spielen oder Schienen auf freier Strecke zu überqueren.“

Mit ihren Präventionsmaßnahmen und dem Verteilen von Flyern will die Bundespolizei über das Risiko, das von fahrenden Zügen ausgeht, Kinder, Jugendliche und Erwachsene aufklären. Viele unterschätzten laut Moors oft die Wucht herannahender Züge oder die Unberechenbarkeit der Fahrpläne. Beispiel: die 91-jährige Seniorin, die im Mai im niedersächsischen Langwedel mit ihrem Rollator unter einen Intercity geriet. Durch unglaubliches Glück überlebte sie den Unfall.

Moors: „Was uns schockiert hatte, war die Aussage der Dame, sie würde diesen Weg schon seit Jahren nehmen“, so Moors. Erwachsene würden die Fahrzeiten der regulären Züge zwar kennen, doch nicht die der Güterzüge, Leer- und Sonderfahrten. Auch verspätete Züge stellten eine Gefahr dar.

Ein weiteres Problem: „Ein Zug, der 120 Kilometer pro Stunde fährt, kommt nicht so schnell zum Stehen: Er hat einen Bremsweg von 600 bis 700 Metern“, erklärt der Bundespolizist. Auch die unterschätzte Sogwirkung fahrender Züge, durch die Passanten zu Boden gerissen oder gegen den nächsten Pfeiler geschleudert werden, habe schon manchen das Leben gekostet, sagt Moors.

Vor Kurzem hat Detlef Moors Präventionsarbeit an der Eichhörnchen-Grundschule in Dollern im Landkreis Stade geleistet. Die Bahnstrecken um Stade und Buxtehude herum seien sehr risikoreich: „In diesem Bereich sind sehr viele Schüler unterwegs. An den Bahnhöfen wird oft getobt und geschubst, die Aufmerksamkeit geht gegen null.“

Das nachlässige Verhalten wird inzwischen auch mit einem saftigen Bußgeld bestraft. „Wer beim Überschreiten eines wilden Bahnüberganges zu Fuß oder mit dem Rad erwischt wird, kommt noch mit einer Verwarnung in Höhe von 25 Euro davon“, informiert Detlef Moors. Das Ignorieren von Bahnschranken kostet mit 350 Euro schon deutlich mehr. Auto- und Motorradfahrer sind mit 700 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem dreimonatigen Führerscheinentzug dabei. „Wenn ein Bahnfahrer scharf abbremsen muss und dadurch Sach- oder Personenschäden entstehen, kann es noch wesentlich teuer werden“, sagt Moors.

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„Der Zug kann hier bis 120 km/h fahren“: Detlef Moors am „wilden Bahnübergang“ in Holm-Seppensen
Redakteur:

Alexandra Bisping

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