Schülertransport - ein Fass ohne Boden / Kosten von 10,5 Millionen Euro jährlich
Freier Elternwille bei Schulwahl sorgt für immer höhere Beförderungskosten
mi. Landkreis. Der Schülertransport im Landkreis Harburg entwickelt sich immer mehr zu einem Fass ohne Boden. Mittlerweile steckt der Kreis jedes Jahr rund 10,5 Millionen Euro in ein immer ausgedehnteres Busnetz. Längst geht es dabei nicht mehr um den notwendigen Transport zur nächstgelegenen Bildungseinrichtung. Busse fahren heute kreuz und quer durch das Kreisgebiet, um Schüler zur jeweiligen Wunschschule zu kutschieren. Dabei ist kein Weg zu weit. Wo sich der Einsatz eines Busses nicht lohnt, verkehren Taxis. Jährlich rund 1 Million Euro gibt der Landkreis für Schüler-Taxis aus, die zum Beispiel Kinder aus Winsen nach Hittfeld oder Tostedter Schüler nach Rosengarten chauffieren.
Ein Ende der Kostenspirale ist nicht abzusehen. Im Gegenteil: Eine Erhebung aus dem Kreishaus zeigt: Obwohl die Anzahl der Schüler insgesamt abnimmt, hat sich die Zahl der „Fahrschüler“ erhöht. Der Anteil der Kinder, die eine Schule außerhalb ihrer Heimatgemeinde besuchten, hat sich seit 2009 von damals 591 auf heute 1.841 sogar mehr als verdreifacht.
Schuld an dieser Entwicklung ist eine Politik, die den Elternwillen zum einzigen Kriterium der Schulwahl erklärt hat
Ein Kommentar zum Thema
Redakteur:Mitja Schrader |
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