Mitten drin statt nur dabei: China gilt als stärkster Investor weltweit

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Wenn aus dem Westen ein attraktives Geschäft winkt, sind chinesische Investoren nicht weit. Im vergangenen Jahr haben sie knapp 14 Milliarden US-Dollar (ca. 11,4 Mrd. Euro) allein in deutsche Unternehmen gesteckt. Das ist mehr als je zuvor, wie die Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) ausgewertet hat.

Besonders attraktiv für die Asiaten seien dabei High-Tech- und Industrie-Unternehmen. Doch auch andere Geschäftsfelder sind am boomen – und das gilt nicht nur für zentraleuropäische Länder wie Deutschland, sondern für nahezu gesamt Europa.

Mit der Fertigstellung der Donau-Brücke im serbischen Belgrad wurde 2014 das erste chinesische Großprojekt erfolgreich umgesetzt. Rund 210 Millionen Euro investierte die China Communications Construction Company Ltd. damals in den Brückenbau. Ende letzten Jahres wurde beschlossen, eine über 30 Kilometer lange Autobahn zwischen Pozega und Preljina in Westserbien im Wert von 450 Millionen Euro zu errichten. Während des Wirtschaftsgipfels in Budapest im November 2017 kündigte der chinesische Regierungschef Li Keqiang an, für 16 mittel- und osteuropäische Länder insgesamt knapp drei Milliarden Euro an Investitionsgeld bereitzustellen.

Aus privater Hand wurde Anfang dieses Jahres für mehr als eine Milliarde Euro das Pharmaunternehmen Biotest AG von der Creat Holding übernommen. Mit dem Kauf des Luxus-Küchenbauers Siematic durch die Nison-Gruppe wird deutlich, dass China aber auch durchaus an anderen Geschäftsbereichen interessiert ist. Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten jedoch ein Stillschweigen. Ganz gleich ob Küchenbauer oder andere mittelständische Unternehmen, diese Investitionen der Asiaten ermöglichen vielen aufstrebenden Unternehmern ein weiteres Wachstum, welches sie aus eigener Kraft nicht stemmen könnten.

Der Erwerb des Energiedienstleisters Ista durch die Cheung Kong Property Holding für rund 5,5 Milliarden Euro gilt bislang als größte deutsche Übernahme von chinesischen Investoren. Ein großes Ereignis, zumindest aus medialer Sicht, war die Übernahme des Flughafens Frankfurt Hahn, welcher für „schlappe“ 13 Millionen Euro an die HNA Group ging. Dieselbe chinesische Investorgruppe kaufte sich für etwa 2,5 Milliarden Euro rund zehn Prozent der Anteile von der Deutschen Bank.

Selbst ist das Land

Doch für China sind nicht nur ausländische Investitionen, Duplikate oder „Made in China“ ein attraktives Geschäft. Auch eigene Projekte stehen hoch im Kurs, wie beispielsweise die Kryptowährung „NEO Coin“ (NEOS). Bereits Anfang letzten Jahres wurden erste Tests in Zusammenarbeit mit einigen der größten Geschäftsbanken und der neuen virtuellen Währung erfolgreich abgeschlossen. Diese Art von Währung existiert nur rein digital im Internet, hat also demnach keine physischen Münzen oder Geldscheine. Wie der international populäre Bitcoin, funktioniert auch NEO auf Basis eines Blockchain-Systems. Also einer Art Datenbank, die alle Transaktionen dieser Kryptowährung in anonymisierter Form beinhaltet. Mittels sogenannter NeoIDs wird jeder Nutzer verifiziert und hat eine eindeutige digitale Identität. Intelligente Verträge, eingebettet in das NEO-System, ermöglichen ehrlichen und fairen Handel. Vertragspartner können also sicher sein, dass das Gegenüber stets seinen Teil der Abmachung einhalten wird. Das Praktische an diesem digitalen Bezahlmittel gegenüber manch anderen Kryptowährungen ist zudem, dass Transaktionen mit NEO Coins in jeder Währung durchgeführt werden können. Ein NEOS kostet nach aktuellem Wechselkurs (13.03.18) rund 67.75 Euro.

Auch wenn mit dem NEO Coin das Rad nicht neu erfunden wurde, zeigt es dennoch, dass man China nicht nur als gigantische Fälscherwerkstatt ansehen darf. Mittlerweile dreht sich der Kreis nämlich auch mal in die andere Richtung. Der Stuttgarter Autobauer Daimler kündigte vor kurzem an, mehr als 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau der chinesischen Produktionskapazitäten stecken zu wollen.
Umgekehrt führen die vielen Investitionen der Asiaten dazu, dass sie auf dem europäischen Markt stets im Gespräch bleiben und sich nicht nur als billiges Produktionsland an unserer Wirtschaft beteiligen. Wohin die Reise geht, bleibt abzuwarten. Jedoch erblühen im Reich der Mitte neben den schönen Kirschblüten auch innovative Ideen.

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