"Pella Sietas": Eine Werft macht sich hübsch

Für den Außenstehenden passiert nicht viel auf der Werft
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bc. Neuenfelde. Auch wenn man es nicht sieht, auf der „Pella Sietas Werft“ in Neuenfelde tut sich was. Nachdem das russische Schiffbau-Unternehmen „Pella Shipyard“ Deutschlands älteste Werft im März übernommen hat, wird hinter den Kulissen fleißig daran gewerkelt, die marode Infrastruktur auf Vordermann zu bringen und verlorenes Ingenieur-Know-how wiederzugewinnen. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Prokuristin Natallia Dean (35). Ein neuer Großauftrag lasse zwar noch auf sich warten, der Betrieb erhole sich trotzdem von seiner mehr als zweijährigen Insolvenz. Das Vertrauen der Kunden und Finanzunternehmen kehre langsam zurück.

Gerade einmal 42 Beschäftigte standen laut Dean im März an der Este-Mündung in Lohn und Brot. „Jetzt haben wir wieder um die 120 Mitarbeiter. So wie von Anfang an geplant“, sagt Dean. Viele Mitarbeiter seien ehemalige Sietas-Angestellte, die aus der Transfergesellschaft zurückgeholt wurden oder bereits auf dem freien Markt eine neue Arbeit suchten. „Etwa 80 bis 90 Prozent haben schon bei Sietas gearbeitet“, sagt Dean.

Arbeit sei genug vorhanden. Die knapp 20 Ingenieure seien voll ausgelastet mit Schiffsdesign-Projekten. „Das heißt noch nicht, dass diese Schiffe auch gebaut werden. Es ist der erste Schritt vor einem Auftrag“, erklärt Dean.

In der Fertigung seien die Arbeiter zunächst mit kleineren Projekten beschäftigt wie z.B. Stahl- und Schweißarbeiten. Zuletzt reparierten sie im Auftrag der Baufirma „August Prien“ ein Flutschutztor des Este-Sperrwerks.

Auch dringend erforderliche Betriebsinstandsetzungen gehören derzeit zum Tagesprogramm. Über Jahre hatte sich ein großer Sanierungsstau auf der Werft aufgetan: Krananlagen müssen hergerichtet, Maschinen gepflegt und Zäune entrostet werden. Neu-Eigentümer Garegin Tsaturow hatte angekündigt, 15 Millionen Euro in die Infrastruktur zu stecken. „Einen Teil des Geldes haben wir schon für neue Maschinen ausgegeben“, so Dean.

Wann „Pella Sietas“ wieder ein Schiff auf Kiel legen kann, ist ungewiss.
Natallia Dean verweist auf die weltgrößte Schiffbau-Messe „SMM 2014“ vom 9. bis 12. September in Hamburg. Im Anschluss will „Pella Sietas“ die Öffentlichkeit über anstehende Entwicklungen informieren.

Dass in Neuenfelde nach der „Aeolus“ in naher Zukunft ein zweites Offshore-Errichterschiff gebaut wird, scheint eher unwahrscheinlich zu sein. „Die politische Lage ist schwierig“, so Dean. Zu unsicher seien die Termine für die Netzanbindung von Offshore-Windparks.

Trotzdem bleibe das Ziel bestehen, bis Ende 2016 die Belegschaft auf 400 zu steigern. „Große Schiffe lassen sich nur in dieser Personalstärke fertigen“, sagt Dean.
Dass sich der Ukraine-Konflikt in Form von Sanktionen auch auf das russische Unternehmen „Pella Sietas“ auswirkt, kann Dean nicht bestätigen: „Wir sind nicht betroffen. Wir hoffen, dass sich die Lage wieder beruhigt.“

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"Pella Sietas"-Eigentümer Garegin Tsaturow und Prokuristin Natallia Dean | Foto: archiv
Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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