"Ende ist nicht absehbar"
Verfahren gegen Winsener Versicherungsmakler läuft seit mehr als drei Jahren
thl. Winsen/Lüneburg. Manchmal mahlen die Mühlen der Justiz extrem langsam: Eine ganze DIN-A4-Seite umfasste die Pressemitteilung, die die Polizei Lüneburg im November 2014 (!) herausgegeben hatte, nachdem sie zwei damals 52 und 64 Jahre alte Versicherungsmakler in Winsen wegen gewerbsmäßigen Betrugs festgenommen hatte. Beide wanderten damals für mehrere Monate in Untersuchungshaft.
Im Januar 2015 erhob die Staatsanwaltschaft Lüneburg vor der 3. Großen Strafkammer am benachbarten Landgericht Anklage gegen die beiden und warf ihnen Betrug - teilweise mit Untreue - in fast 900 Fälle mit einem Gesamtschaden von rund 660.000 Euro vor.
Kurz nach der Anklageerhebung wurden die beiden Versicherungsmakler aus der U-Haft entlassen. Seitdem ist nicht mehr viel passiert. Zunächst konnte die Kammer das Verfahren nicht eröffnen, weil sie mit Haftsachen überlastet war, die Vorrang hatten. "Im vergangenen Jahr hat die Kammer die Eröffnung des Hauptverfahrens dann abgelehnt, weil sie die hauptsächlichen Anklagepunkte nicht für strafrechtlich relevant hält", erklärt Landgerichtssprecher Dr. Stefan Stodolkowitz. Dagegen habe die Staatsanwalt Beschwerde eingelegt, die jetzt vom Oberlandesgericht (OLG) in Celle geprüft werde.
Anschließend soll das Verfahren dann eröffnet werden. Mit welchen und wievielen Anklagepunkte ist derzeit aber noch offen. Genauso, wann es so weit sein werde. Dr. Stodolkowitz: "Ein Ende ist noch nicht absehbar."
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