"Begegnungen mit Autofahrern sind oft brenzlig"

Heikle Situation: Autofahrer fahren - wie in dieser gestellten Szene - oft zu dicht an Kutschfahrerin Wiebke Dicks und ihren Kollegen vorbei
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Kutschfahrerin zum Verhalten von Verkehrsteilnehmern gegenüber Gespannen ce. Vierhöfen. Mit ihrer Kutsche und Pferd "Tom Boy" ist Wiebke Dicks (56) im Heideort Salzhausen unterwegs. An einer roten Ampel stoppt sie. Da rast plötzlich ein mit Holzbalken beladener Lkw heran, bremst und kommt erst knapp einen Meter vor der Kutsche zum Stehen. "Situationen wie diese erlebe ich häufiger. Da es nur noch wenige Pferdegespanne gibt, sind viele Auto- und Radfahrer überfordert mit der Situation und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen", sagt die um Aufklärung bemühte Kutschfahrerin.
Seit zehn Jahren ist die in Harburg lebende Heilpraktikerin Wiebke Dicks in ihrer Freizeit mit der Kutsche unterwegs. Das Gefährt und das Schleswiger Kaltblut "Tom Boy" haben ihr Quartier auf dem Gut Schnede bei Vierhöfen, von wo aus die Ausflüge in die Region unternommen werden. Als Mitfahrer immer dabei ist Dicks' Ehemann Wilhelm Schaaf.
"Wir fahren auch auf öffentlichen Straßen. Da rasen die Autos manchmal mit viel zu wenig Abstand vorbei, lassen den Motor aufheulen, nehmen einem die Vorfahrt oder überholen nochmal schnell, obwohl der Gegenverkehr dies eigentlich nicht zulässt. Da wird es schon mal brenzlig", erzählt Kutscherin Wiebke Dicks während einer Tour mit dem WOCHENBLATT. "Ich bin nur froh, dass ich so ein verlässliches Pferd habe. Selbst Lkw oder Trecker bringen mein Kaltblut nicht aus der Ruhe. Trotzdem ist und bleibt das Pferd ein Fluchttier, das bei Panik ausbrechen kann oder stürzen kann. Die Rücksichtslosigkeit mancher Leute ärgert viele Reiter und Kutscher."
Dicks weist darauf hin, dass Verkehrsteilnehmer mindestens fünf Meter hinter Kutschen fahren und einen Mindest-Seitenabstand von zwei Metern einhalten sollten. Autofahrer und Biker, die einem Gespann begegnen, sollten dieses langsam passieren und mit dem größtmöglichen Seitenabstand überholen. Bei Gegenverkehr solle man die Kutsche erst überholen, wenn dies ohne Gefahr möglich sei. "Wichtig ist auch, auf etwaige Handzeichen der Kutschen-Mitfahrer zu achten und auf die Kelle, mit der wir beispielsweise Abbiegemanöver anzeigen", betont Wiebke Dicks. An Radler richtet sie den Appell, sich rechtzeitig beim Erblicken des Gespanns durch Rufen oder Klingeln bemerkbar zu machen und die Kutsche möglichst weit zu umfahren. "Wenn diese Regeln eingehalten werden, steht einem harmonischen Miteinander nichts mehr im Wege", so Wiebke Dicks. 
- Infos zum richtigen Verhalten gegenüber Pferdegespannen auch unter www.derkutschbock.com.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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