Jäger hatten alle Hände voll zu tun
ce. Winsen. "Wir waren in allen Bereichen der Vereinbarung sehr aktiv!" Das erklärte Horst Günter Jagau, Vorsitzender der Jägerschaft Landkreis Harburg (JLH), als er jetzt vor dem Kreis-Ordnungsausschuss in Winsen über Projekte und Maßnahmen der JLH in 2012 und '13 im Rahmen der Jagdsteuer-Vereinbarung berichtete. Mit dem Abschluss dieses Vertrages im Jahr 2009 verzichtete der Landkreis auf die Erhebung der Jagdsteuer. Im Gegenzug verpflichten sich die Jäger seitdem zur bis dahin freiwilligen Übernahme von Naturschutz, Landschaftspflege, Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit, Tierschutz- und Hegemaßnahmen sowie zu nachhaltiger Öffentlichkeitsarbeit. Diese Schwerpunkte setzte Jagau auch in seinem Bericht:
- Naturschutz und Landschaftspflege: Die Jäger konnten zahlreiche wertvolle Biotopflächen erhalten. Einige der Areale wurden wieder verpachtet, andere verkauft. Im Landkreis wurden 79 sogenannte Lerchenfenster als Lebensraum für diese Vogelart angelegt und mit insgesamt 790 Euro aus Mitteln der JLH bezuschusst. "Leider lässt die Bereitschaft der Landwirte nach, in ihren Getreideflächen diese Lerchenfenster anzulegen", bedauerte Horst Günter Jagau. Die Aktion werde daher im nächsten Jahr nicht fortgesetzt.
Auf vielen Veranstaltungen wurden mit Kindern Nistkästen für Fledermäuse und Vögel gebaut.
Der Waldlehrpfad am Landschulheim Estetal wurde und wird weiter durch Jäger betreut. Zudem unterstützte die Jägerschaft die Naturstiftung des Landkreises mit 1.000 Euro.
- Öffentliche Sicherheit und Ordnung: Die Jäger bargen über 1.340 auf den Straßen überfahrene Wildtiere und entsorgten sie fachgerecht. Zur Verringerung der Wildunfälle installierten die Waidmänner und -frauen an den Straßen in gut 600 Arbeitsstunden rund 7.000 blaue Reflektoren. Sie sollen die Tiere am Überqueren der Fahrbahn hindern, wenn sich bei Dunkelheit ein Fahrzeug mit Licht nähert. Die Reflektoren hatten einen Gesamtwert von 35.000 Euro, von denen die Jägerschaft den Löwenanteil übernahm. Die Verkehrswacht steuerte 2.000 Euro bei.
In zwei Kursen wurden 45 Jungjägerinnen und Jungjäger ausgebildet.
- Tierschutz- und Hegemaßnahmen: Bei Unfällen schwer verletztes, aber geflohenes Wild wurde von den Jägern gesucht und von seinen Qualen erlöst. "Leider kommt es immer häufiger vor, dass Wildunfälle gar nicht oder verspätet gemeldet werden und die verletzten Tiere länger leiden müssen", so Horst Günter Jagau.
- Öffentlichkeitsarbeit: Die Jägerschaft veranstaltete Abenteuerwochenenden, Naturrallyes, "Lernort Natur"-Aktionen und besuchte Schulen und Kindergärten. Dabei wurden insgesamt gut 1.000 Kinder und Jugendliche informiert. Die 175 in Bläsergruppen aktiven Jagdhornbläserinnen und -bläser umrahmten viele der Veranstaltungen. Darüber hinaus wurden in Kirchen im Landkreis sechs Hubertusmessen abgehalten.
Die Jägerschaft Landkreis Harburg hat derzeit 1.797 Mitglieder.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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