Streit unter Landwirten?
Gülle auf Maisfeld ausgebracht / Auch den Bürgern stinkt es
thl. Winsen. Mehrere Tage lang stank es in Winsen buchstäblich bis zum Himmel. Grund: Ein Landwirt hatte seinen Maiacker bei wärmsten Wetter und Ostwind kräftig mit bestialisch stinkender Schweinegülle gedüngt.
Bereits einen Tag später machte ein Bürger seinem Unmut mit einem Schild Luft, das er bei dem Maisfeld an einem Baum aufhängte. Tenor: "Diese Landwirtschaft stinkt uns." Und auch andere Landwirte fanden die Aktion ihres Kollegen nicht toll und stellten wenige Tage später am Feld ein zweites Schild auf. Tenor dort: "Wir distanzieren uns auf Schärfste von dem Berufskollegen, der die Schweinerei fabrizierte. Wir sind bemüht, auf unsere Nachbarn Rücksicht zu nehmen."
"Ist das schon ein Dialog?", fragt WOCHENBLATT-Leser Gerhard Pahl. "Der wäre ja mal dringend notwendig, denn es muss sich etwas ändern. Es ist ja nicht nur ein ästhetisches Problem mit der Landwirtschaft: Jahrhunderte lang war es die bäuerliche Landwirtschaft, die vielfältiges und artenreiches Kulturland geschaffen und bewahrt hat. Aber seit ein paar Jahrzehnten ist die Landwirtschaft zu einem der größten Naturvernichter und Verantwortlichen für Artensterben und Vergiftung von Wasser, Luft und Boden sowie Tierleid geworden, wie ja derzeit überall diskutiert wird."
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