Wichtiger Austausch in Winsen
bs. Winsen. "Moderne Heimatpflege ist eines der wichtigsten Mittel zur Gestaltung der Zukunft", so Dr. Julia Schulte to Bühne, Geschäftsführerin des Niedersächsischen Heimatbundes (NHB) beim Niedersachsentag des NHB am vergangenen Samstag in Winsen.
Traditionell übergibt der NHB eine Liste besonders wichtiger Belange in Sachen Natur- und Umweltschutz, zusammengefasst in der ROTEN MAPPE, in die "Hände" der Landesregierung, die wiederum dazu in einer WEISSEN MAPPE Stellung bezieht.
Dieser symbolische Mappen-Austausch fand jetzt neben Exkursionen, Diskussionsforen und Mitgliederversammlungen während des dreitägigen Landesfestes in Winsen statt. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wurde dazu von Winsens Bürgermeister André Wiese, dem Landrat des Kreises Harburg, Joachim Bordt, und den NHB-Ofizillen in der Luhestadt willkommen geheißen.
Bei der offiziellen Festversammlung in der Winsener Stadthalle war Heimat eines der zentralen Themen. "Heimat ist nicht nur ein Ort. Erst die Menschen, die hier leben, prägen die Heimat als Lebensraum", so Landrat Joachim Bordt. NHB-Präsident Prof. Dr. Hansjörg Küster skizzierte den Anwesenden einige Beispiele aus der knapp 50-seitigen ROTEN MAPPE, die es von der Landesregierung zu klären gilt. "Die Sorge um den ländlichen Raum treibt den NHB besonders um. Wie können diese Räume, die sich von Ost nach West stark in ihrer Wirtschaftlichkeit voneinander unterscheiden, materiell und immateriell gefördert werden?" richtete sich Küster fragend an die Landesregierung.
Der NHB begrüßte die Ankündigung der Landesregierung, dem von der Vorgängerregierung stark beschnittenen Natur- und Umweltschutz wieder mehr Gewicht zu verleihen. Auch die Erhaltung historischer Kulturlandschaften, den Schutz von Hoch- und Niedermooren, die Bestellung kommunaler Beiräte für Denkmalpflege und Baugestaltung und die Zukunft der Museen in Hannover unterstrich Küster als weitere Themen der ROTEN MAPPE 2014, bevor er diese feierlich dem Ministerpräsidenten überreichte.
Stephan Weil sprach in seiner Antwort von einer Zunahme der Probleme im ländlichen Raum, besonders im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel. "Die Mehrheit der Niedersachsen leben im ländlichen Raum. Größere Städte werden zukünftig noch mehr wachsen, im ländlichen Raum hingegen werden Rückgänge zu verzeichnen sein", so Weil. Man müsse, so der Ministerpräsident, dafür sorgen, dass auch auf dem Land ein modernes Leben mit guter Verkehrsanbindung, guter Gesundheitsversorgung, qualifizierter Arbeitskraft und guter Datennetzversorgung möglich sei. "Das, so der Ministerpräsident, sind die Aufgaben, die es nun zu bewältigen gilt."
Redakteur:Sara Buchheister aus Winsen |
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