Ein Ort des stillen Gedenkens: Ausgemusterte Grabsteine sollen in Apensen erhalten bleiben
jd. Apensen. Wer kennt das nicht von alten Friedhöfen: Dort finden sich oftmals historische Grabsteine, die den Friedhofsbesucher einen Einblick in die Begräbniskultur längst vergangener Epochen gewähren. Die meist dekorativ gestalteten Epitaphe sind oft mit reichlich christlicher Symbolik oder auch Darstellungen aus dem Leben des Verstorbenen versehen. In der Samtgemeinde Apensen sollen nun auch jüngere Grabsteine der Nachwelt erhalten bleiben - sofern die Hinterbliebenen es wünschen. Der Samtgemeinderat folgte einem Antrag des Sauensieker Ratspolitikers Rolf Suhr (CDU), auf den Friedhöfen geeignete Stellflächen für die Grabsteine von abgeräumten Gräbern zu schaffen.
Wenn Angehörige die Nutzung nicht verlängern, werden Grabstätten in Apensen nach 30 Jahren eingeebnet. Auch der Grabstein verschwindet dann und damit verblasst letztlich auch die Erinnerung an den oder die Verstorbenen. Das soll sich nach dem Willen von Suhr nun ändern: Er hat eine Anregung aus dem Kreise der "Montagsfrauen" aus Beckdorf aufgegriffen, für die ausrangierten Grabsteine einen besonderen Platz auf den Friedhöfen zu schaffen. Die Frauenrunde, die sich um die Pflege der öffentlichen Anlagen kümmert, will auf diese Weise ein Ort des Gedenkens schaffen.
Vorbild soll der Horneburger Waldfriedhof sein, wo bereits eine Ecke für die abgeräumten Grabsteine eingerichtet ist. Auch bei den Kosten wollen sich die Apenser an Horneburg orientieren: Dort werden einmalig 300 Euro für die Umsetzung eines Grabsteins erhoben. Die Politiker wollen Anfang 2017 eine Bereisung vornehmen, um zu klären, auf welchen Friedhöfen die räumlichen Gegebenheiten vorhanden sind, um die alten Grabsteine aufzustellen.
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