"In großer Sorge um das Dorf": Baugebiets-Gegner in Nindorf weisen Vorwürfe zurück

Gegenüber dem WOCHENBLATT wurde kürzlich behauptet, dass sich die Gegner das Neubaugebietes in Nindorf an einer Hand abzählen ließen. Doch der Protest ist offenbar größer: Zu einem spontanen Fototermin kamen trotz Eisglätte kamen zahlreiche Nindorfer zusammen
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jd. Nindorf. Durch das kleine Dörfchen Nindorf geht ein großer Riss. Gestritten wird um drei mögliche Standorte für ein Neubaugebiet (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach). Mit der Entscheidung, die der alte Rat noch auf seiner letzten Sitzung in der abgelaufenen Wahlperiode zugunsten eines knapp zwölf Hektar großen Areals am Gänsebergweg fällte (Variante C), sind etliche Nindorfer Bürger nicht einverstanden. Das sei aber nur eine Minderheit im Dorf, erklärte der Eigentümer der Gänseberg-Fläche, Hans-Wilhelm Müller, vor einer Woche gegenüber dem WOCHENBLATT: Die mehr als 100 Protest-Unterschriften seien unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zustande kommen. Diese Behauptung wollen die Baugebiets-Gegner so nicht stehen lassen.

"Was Herr Müller sagt, ist nicht richtig", erklärt Gerd Stemmann. Er gehört wie Dr. Hinrich Mohr, der bislang als Hauptkritiker in der Öffentlichkeit auftrat, zu den Initiatoren des Bürgerbegehrens, mit dem der Ratsbeschluss gekippt werden sollte, das aber womöglich rechtlichen Gründen nicht stattfinden darf (siehe Kasten). "Die allermeisten, die unterschrieben haben, um die Variante C zu verhindern, stehen weiterhin dazu", erklärt Stemmanns Mitstreiter Claus-Dieter Schink. Die Initiative könne noch viel mehr Unterschriften aus Nindorf zusammenbekommen. Man habe noch gar nicht alle Straßen "abgeklappert". Tatsächlich konnten die Protestler Müllers Aussage, es handele sich nur um eine Handvoll Gegner, eindrucksvoll widerlegen: Zu einem kurzfristig angesetzten Ortstermin am Samstag bekam die Initiative trotz Eisglätte rund 50 Personen zusammen.

Besonders ärgere ihn Müllers Aussage, er wolle Bauplätze für die jüngere Generation im Ort schaffen, so Stemmann: "Da gaukelt jemand den barmherzigen Samariter vor, obwohl es nur um den schnöden Mammon geht." Es werde sicher auch nicht bei den zunächst vorgesehen 13 Bauplätzen bleiben, ergänzt Schink: "Uns wurde vorgeworfen, fälschlicherweise von 40 Wohneinheiten zu sprechen. Doch diese Zahl ist gar nicht so abwegig, wenn man bedenkt, dass zum Teil Doppelhäuser gebaut werden dürfen und das Baugebiet in absehbarer Zeit wahrscheinlich erweitert wird." Die Familie Müller verfüge über genügend Grund und Boden für ein weiteres Dutzend Bauplätze.

Was will die Initiative erreichen? "Wir wollen kein größeres Baugebiet, egal an welchem Standort. Unser Ziel ist ein begrenztes Wachstum unseres Dorfes in den kommenden Jahren", sagt Stemmann. Eine Lückenbebauung sei vollkommen in Ordnung. Dazu könnten vielleicht fünf, sechs weitere Häuser in einem kleinen Neubaugebiet entstehen - beispielsweise im Bereich D, wo eine Verlängerung der Straße "Plaggenhauer Kmap" bereits vorgesehen sei. Ein Mehr an Bebauung lasse die katastrophale Infrastruktur des Dorfes nicht zu. So habe das Internet nur Schneckentempo und die Busanbindung sei miserabel. "Wir sind einfach in Sorge um unser Dorf", sagt Stemmann: "Uns persönliche Interessen vorzuwerfen, ist an den Haaren herbeigezogen."

Mitteilung

wurde später verschickt

Die Baugebiets-Gegner wollten ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen. Doch laut niedersächsischer Kommunalverfassung darf sich ein solches Begehren nicht gegen ein Baugebiet richten, da die Bauleitplanung allein dem Rat obliegt. Gemeindedirektor Peter Sommer hatte den Initiatoren bereits mündlich mitgeteilt, dass ihr Vorhaben unzulässig sei. Doch laut Gesetz muss zuvor ein Beschluss des Verwaltungsausschusses gefasst werden. Danach hat die Mitteilung schriftlich zu erfolgen. Beides war versäumt worden. Sommer hat am Freitag gegenüber dem WOCHENBLATT erklärt, dass er die Mitteilung abgeschickt habe - allerdings etwas verspätet.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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