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ERHEBLICHE STAUGEFAHR AUF DER A1 AM WOCHENENDE

Nach Beschwerde über späte Alarmierung
Was passiert, wenn eine Person verschwindet?

Polizeisprecher Jan Krüger    | Foto: Polizei
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(thl). In Jesteburg verschwindet nachmittags ein 82-Jähriger aus einem Seniorenheim. Sofort beginnt eine große Suchaktion. Mit Unterstützung eines mit Wärmebildkamera ausgestatteten Hubschrauber wird der Senior kurz darauf gefunden. Er war auf einem Grundstück gestürzt und kam nicht ohne Hilfe wieder auf die Beine.
Szenenwechsel: In Winsen wird abends ein 84-jähriger Demenzkranker vermisst. Doch erst im Laufe des Vormittags des nächsten Tages werden Suchkräfte alarmiert. Diese finden den Mann auch wenig später, für ihn kommt aber leider jede Hilfe zu spät. Anschließend kam bei den Einsatzkräften die Frage auf: "Warum wurden wir so spät alarmiert? Hätte der Mann vielleicht gerettet werden können?"
Das WOCHENBLATT fragte bei der Polizei nach, wie Vermisstenmeldungen dort abgearbeitet werden und wie es in dem konkreten Fall in Winsen war.
"Wird eine Person als vermisst gemeldet, werden zunächst möglichst viele Faktoren ermittelt, um eine Einschätzung darüber treffen zu können, ob für die Person eine Gefahr bestehen könnte", erklärt Polizeisprecher Jan Krüger. "Bei Jugendlichen und Kindern ist das grundsätzlich anzunehmen, sobald Personensorgeberechtigte nicht wissen, wo sich die Vermissten befinden. Bei der Gefährdungsbeurteilung spielen allerdings Faktoren wie Alter, bisheriges Verhalten, konkrete Anlässe etc. eine wichtige Rolle und bestimmen über das weitere Vorgehen."
Werden Erwachsene als vermisst gemeldet, müsse zunächst abgewogen werden, ob es Hinweise auf eine konkrete Gefährdung gebe (z.B. Hinweise auf eine Straftat zum Nachteil des Vermissten, ein Gesundheitszustand, der sich ohne Betreuung stark verschlechtern könnte, Hinweise auf eine mögliche Eigengefährdung). Krüger: "Das alleinige Entfernen aus dem gewohnten Umfeld, ohne sich zuvor Angehörigen oder Bekannten zu erklären, steht einem Erwachsenen zu und führt nicht automatisch zur Annahme eines Vermisstenfalls." Aber: "Je mehr Anhaltspunkte dafür sprechen, dass für eine Person eine konkrete Gefahr besteht, desto umfangreicher werden Maßnahmen zum Wiederauffinden der Person ergriffen." Dazu gehöre auch das Anfordern von Unterstützungskräften, wie z.B. weiteren Kräften der Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr und Rettungshundestaffeln. Ist das Gelände unübersichtlich oder schwer begehbar, kommen auch Hubschrauber, Boote oder Drohnen zum Einsatz. Auch die Öffentlichkeitsfahndung sei ein gängiges Einsatzmittel in Vermisstenfällen.
Warum in Winsen die Maschinerie so spät anlief, erklärt Krüger wie folgt: "Nachts um 1.45 Uhr wurde den Kollegen telefonisch mitgeteilt, dass das Seniorenheim einen 84-jährigen Bewohner seit dem Vorabend vermisse. Man vermutete, er sei gegen 20 Uhr mit einem Pkw abgeholt worden, sorge sich nun aber wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit. Zur Person wurde zunächst mitgeteilt, dass der 84-Jährige zwar nicht gut zu Fuß aber grundsätzlich sehr selbstständig sei, auch noch selbst Pkw fahre und keine lebenswichtigen Medikamente benötige."
Noch in der Nacht seien mehrere ermittelte Kontaktadressen überprüft worden. Auch die umliegenden Krankenhäuser seien informiert worden. "Zudem wurden Bild und Personendaten an alle Dienststellen im Landkreis übermittelt. Das Seniorenwohnheim wurde durch Kollegen abgesucht und mehrere Streifenwagen waren im Stadtgebiet mit der Suche nach dem 84-Jährigen befasst", so Krüger weiter.
Am nächsten Morgen bestand erstmals Kontakt zu Angehörigen, die in der Nacht nicht erreicht werden konnten. "Hieraus ergaben sich neue Erkenntnisse, wonach der 84-Jährige an beginnender Demenz erkrankt sei und keinesfalls von Familienangehörigen mit einem Pkw abgeholt worden sei. Aufgrund dieser neuen Hinweise musste nun eine konkrete Gefahrensituation für den 84-Jährigen angenommen werden", so der Polizeisprecher weiter. "Dies führte dazu, dass sofort weitere Polizeikräfte von verschiedenen Dienststellen in die Suche im Umfeld des Wohnheims eingebunden wurden. Im Verlauf des Vormittags kam auch eine Drohne des DRK zum Einsatz und es wurden mehrere Feuerwehren alarmiert. Ein Personenspürhund versuchte vergeblich, eine Fährte des Mannes aufzunehmen. Parallel wurde die Öffentlichkeitsfahndung durch Pressemitteilung, Rundfunkdurchsagen und via Social Media gestartet." Daraufhin wurde der Senior auch schnell im Bereich der Luhewiesen aufgefunden.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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