os/nw. Buchholz. Das Café International, der beliebte Treffpunkt für Bürger aller Nationen an der Neuen Straße in Buchholz, stellt seinen Betrieb Ende März 2020 ein. Das teilt das Bündnis für Flüchtlinge mit, das die Einrichtung betrieb.
"Für uns ist das eine schwierige Situation", erklärt Wilfried Bolte, Vorsitzender des Bündnisses für Flüchtlinge. Das Café habe sich in den vergangenen Jahren zu einer zentralen und wertvollen Begegnungsstätte für Buchholz und die angrenzenden Orte entwickelt, betont Bolte. Der Entschluss zur Schließung sei dem Bündnis sehr schwer gefallen: "Leider fehlt uns für die Fortsetzung nicht nur die finanzielle Ausstattung, sondern vor allem das ehrenamtliche Team, das den Betrieb über fünf Tage in der Woche aufrechterhält." Man habe den Vermieter, der das Bündnis über die ganze Zeit sehr unterstützt habe, frühzeitig darüber informiert, dass man nur noch bis zum Ende des ersten Quartals 2020 mieten könne, so Bolte.
Die Geburtsstunde für das Café International schlug im Oktober 2015, als die Initiatorinnen Brigitte Brosig, Adelheid Bertheau und Anke Dieckmann Kontakt zum Vermieter aufnahmen. Zunächst stellte dieser die Räume mietfrei für drei Nachmittage zur Verfügung. Das Bündnis für Flüchtlinge stieg einige Monate später finanziell und mit ehrenamtlichen Helfern ein, im Oktober 2016 wurde der Mietvertrag geschlossen. Die Stadt Buchholz fördert das Projekt durch Zuschüsse.
Im Laufe der Jahre wurde das Café International zu einer wichtigen Begegnungsstätte, heute kommen täglich zwischen 40 und 60 Gäste. "Die Hilfe erstreckt sich vom Lernen der deutschen Sprache über Schul- und Ausbildungsthemen und behördliche Themen bis hin zu allgemeinen Fragen des täglichen Zusammenlebens", erklärt Ute Schui-Eberhart, stv. Vorsitzende des Bündnisses.
Das Café werde eine Lücke hinterlassen, bedauert Wilfried Bolte, zumal die drei großen Flüchtlingsunterkünfte in Buchholz - Am Langen Sal, an der Bremer Straße und An Boerns Soll - keine Gemeinschaftsräume hätten. Das Bündnis sei auf der Suche nach neuen Räumen, um ab April 2020 ein ähnliches Angebot wie im Café International auf die Beine zu stellen - voraussichtlich an zwei Nachmittagen pro Woche.
Auch wenn der Abschied von der Neuen Straße schwer fällt, sieht Wilfried Bolte vor allem das Positive: "Ehrenamtliche haben mehrere Jahre lang einen außerordentlich guten Job gemacht und für Buchholz und seine Neubürger viel erreicht!"