Landkreise Stade und Harburg
Energiekrise: So sparen die Kommunen

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sv/tk). Die Appelle der Politik kommen täglich und sie richten sich direkt an die Bürgerinnen und Bürger: "Sparen Sie Energie!". Heizung runterregeln, Warmwasser rationieren, Geräte nicht auf Stand-by laufen lassen. Die Sorge vor einem kalten Winter durch ausbleibende Gaslieferungen aus Russland ist groß. Wie halten es eigentlich unsere Kommunen in den Landkreisen Stade und Harburg mit dem Einsparen von Energie?, wollte das WOCHENBLATT wissen. Die Städte und Gemeinden sind schließlich "Großgrundbesitzer". Rathäuser, Schulen, Kitas, Sporthallen und Dorfgemeinschaftshäuser stehen in jedem kommunalen Immobilien-Portfolio.

Buxtehude

"Die eine Maßnahme gibt es nicht", sagt Ralf Dessel, der als Fachgruppenleiter zum Führungsteam der Stadtverwaltung gehört. Die Hansestadt gehe ans Energiesparen gemeinsam mit ihrer Tochter, den Stadtwerken, heran. Dabei werde jedes Gebäude, das der Stadt gehört, unter die Lupe genommen. Wo es möglich sei, sei die Heizung abgestellt worden - wobei das nur funktioniere, wenn etwa das Warmwasser nicht an der Heizungsanlage hänge.

Bisher seien schon mehrere Liegenschaften für die heizfreie Zeit vollständig vom Versorgungsnetz getrennt worden, um Stillstandsverluste zu vermeiden. Diese Wärmeverluste können bis zu 15 Prozent der Heizleistung eines Gebäudes betragen. So wurde z.B. an Haupt- und Realschule des Schulzentrums Süd und der Grundschule am Rotkäppchenweg die Wärmeversorgung abgeschaltet.

Stade

"Die Hansestadt Stade ist selbstverständlich bestrebt, Energie zu sparen – grundsätzlich aus ökologischen Gründen, zusätzlich aber natürlich auch aufgrund der aktuellen Situation um knapper werdende Ressourcen wegen des Kriegs in der Ukraine", sagt Stadtsprecher Stephan Voigt. So sollen dem Kollegium der Stadtverwaltung zeitnah Vorschläge gemacht werden, wie Energie gespart werden kann. Dazu zähle, Heizkörper und Thermostate freizuräumen, die Raumtemperatur auf die gemäß Arbeitsstättenrichtline erlaubten 20 Grad Celsius zu senken und Elektrogeräte bei Nichtbenutzung nicht im Stand-by-Modus zu lassen. Des Weiteren könne zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen, zugige Fenster abzudichten und konventionelle Leuchtmittel gegen LED zu tauschen.

Darüber hinaus befasse sich bereits eine Arbeitsgruppe in der Verwaltung mit der Möglichkeit, dass städtische Gebäude weniger beziehungsweise gar kein Gas mehr erhalten. Die Gebäudewirtschaft werde in den Sommerwochen vor allem solche Gebäude noch einmal genau anschauen, die je Quadratmeter einen besonders hohen Wärmeverbrauch aufweisen, um hier – wenn möglich – zielgerichtet mit niedrigschwelligen Maßnahmen nachzusteuern.

Von der Politik wurde für die nächste Ausschreibungsperiode der Bezug von Ökostrom beschlossen. Außerdem werde im Rahmen der Machbarkeitsstudie „Integriertes energetisches Quartierskonzept Stader Altstadt“ untersucht, eine regenerative, lokale, möglichst gasfreie und zukunftsfähige Wärmeversorgung für den Bereich beispielsweise durch die Nutzung von Umweltwärmequellen aus dem Abwasser und dem Burggraben beziehungsweise der Schwinge zu gewährleisten. Konkrete Ergebnisse hierfür würden im 4. Quartal erwartet.

Harsefeld

Als Klimakommune analysiert die Samtgemeinde Harsefeld schon seit Langem, wo Energie eingespart werden kann. Jetzt befinden sich alle Außenanlagen der Kommune in Prüfung: "Wir diskutieren aktuell, ob wir die Eissporthalle später eröffnen, ob dort auf das Duschen verzichtet werden kann und die Trainingszeiten gekürzt werden können", sagt Samtgemeinde-Bürgermeisterin Ute Kück. Auch der Start in die Hallenbadsaison könne nach hinten geschoben und mit niedrigeren Temperaturen im Wasser und in den Umkleiden kombiniert werden. Im Freibad lasse sich die Wassertemperatur bereits gut mit nachhaltigen Energien halten, hier sieht Kück höchstens die Möglichkeit, die Wasserattraktionen einzuschränken. Im Rathaus befinde sich eine Lichtanlage mit Bewegungssensor und Dimmer in Planung und alle Mitarbeiter seien angehalten, keine Geräte auf Stand-by zu lassen. Ebenfalls im Gespräch sei, die Fernwärme des Harsefelder Klärwerks zu nutzen und auf vielen Gebäuden PV-Anlagen zu installieren.

"Die meisten dieser Ideen stehen aktuell auf dem Prüfstand, schließlich würden sie auch einige Nachteile für die Nutzer bringen", sagt Kück.

Eingeschränkte Straßenbeleuchtung und intelligenteres Heizen stehen bei allen Gemeinden und Städten auf dem Plan | Foto: Adobe Stock/Farknot Architekt
  • Eingeschränkte Straßenbeleuchtung und intelligenteres Heizen stehen bei allen Gemeinden und Städten auf dem Plan
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Buchholz

Die Stadt Buchholz habe sich im Rahmen des Klimaforums schon seit Längerem mit dem Thema Energiesparen auseinandergesetzt, sagt Stadtsprecher Heinrich Helms. Beispielsweise werde für die optimale Wärmeregelung bei den Heizungen in den Verwaltungsgebäuden ein hydraulischer Abgleich durchgeführt und ein intelligentes Thermostat regele die Heizungen herunter, sobald der letzte Mitarbeiter das Gebäude verlassen hat.

Außerdem werde in vielen Straßen bereits seit einigen Jahren nachts die Straßenbeleuchtung gänzlich ausgeschaltet und suxessive auf LED umgerüstet, sodass bald ein sparsames Dimmen statt komplettes Abschalten möglich werde.

Durch den Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Energie-Krise stehe die Stadt zudem in weiteren Gesprächen mit den Stadtwerken, wie bei der Straßenbeleuchtung noch mehr eingespart werden kann.

Winsen

Die Verwaltung der Stadt Winsen spare ohnehin schon Energie, wo es geht, sagt Stadtsprecher Theodor Peters. "Wo genau noch weiter energiesparende Maßnahmen getroffen werden können, beispielsweise bei der Straßenbeleuchtung oder Warmwasser, befindet sich bereits seit zwei Wochen in Prüfung", sagt Peters. Mit einem Ergebnis rechne er noch vor der Sommerpause.

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Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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