Interview mit dem Filmproduzenten, Autor und TV-Moderator
Hubertus Meyer-Burckhardt las in Buchholz aus neuem Buch

"Inspirierender Abend": Auch Empore-Chef Onne Hennecke (li.) war beeindruckt vom Gastspiel des Filmproduzenten, Autors und TV-Moderators Hubertus Meyer-Burckhardt   | Foto: ce
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JOBS und KARRIERE

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ce. Buchholz. "Seine NDR-Talkshow ist eine TV-Instanz wie die Tagesschau und der 'Tatort'": So fulminant kündigte Onne Hennecke, Geschäftsführer des Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore, Hubertus Meyer-Burckhardt (64) an, als der dort am Mittwoch aus seinem neuen Buch "Diese ganze Scheiße mit der Zeit - Meine Entdeckung des Jetzt" (ISBN 978-3-8338-7037-8) las. Es war die erste Veranstaltung in der Empore nach halbjähriger Corona-Pause vor - wenn auch reduziertem - Publikum.
Eine bei Meyer-Burckhardt 2017 diagnostizierte Krebserkrankung gab den Anstoß zum Buch, in dem der Filmproduzent, Autor und Moderator eine heitere, berührende und auch nachdenklich stimmende Zwischenbilanz seines Lebens zieht. Mit WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann sprach Meyer-Burckhardt über seinen ungebrochenen Optimismus, aber auch über die Krise der Kultur- und Medienbranche in Corona-Zeiten.
WOCHENBLATT: Herr Meyer-Burckhardt, wie haben Sie die Lesungs-Atmosphäre unter den besonderen Corona-Bedingungen empfunden?
Hubertus Meyer-Burckhardt: Ich fand das Publikum empathisch und warmherzig, ich fühlte mich willkommen.
WOCHENBLATT: Veranstaltungen wie diese sind ja derzeit nur mit begrenzter Zuschauerzahl möglich. Fehlt Ihnen die 'große Bühne' bei Ihren Lesungen?
Meyer-Burckhardt: Mein eigentlicher Beruf ist ja Produzent. Demnächst läuft im ZDF mein 40. Spielfilm. Was mir wirklich gefehlt hat, war die Möglichkeit, produzieren zu können.
An die 40 mit mir geplante Lesungen wurden wegen Corona von den Veranstaltern abgesagt. Die Zeit habe ich genutzt, um zu schreiben. Inzwischen nehmen die Lesungen aber wieder Fahrt auf, und ich habe das Gefühl, dass alle Beteiligten dankbar sind – Veranstalter, Autoren und Zuschauer.
WOCHENBLATT: Wo hat die Kultur- und Medienbranche aus Ihrer Sicht durch Corona am meisten Schaden genommen?
Meyer-Burckhardt: Bei den freiberuflichen Schauspielern, Zauberern, Comedians oder auch bei Musikern. Gerade sie verdienen nur Geld, wenn sie auftreten. Von dem bisschen Geld, das es für CD-Verkäufe oder Downloads gibt, kann man sich - etwas überspitzt gesagt - ja nur eine Flasche Rotwein kaufen. Die Autoren konnten wenigstens schreiben und in der Corona-Krise Bücher verkaufen.
WOCHENBLATT: Von Ihrer Krebserkrankung erfuhren Sie ausgerechnet auf dem Weg zu einer Beerdigung. Wie haben Sie trotz vieler Tiefschläge - wozu auch Ihre Kindheit und Jugend mit einem gewalttätigen Vater gehörte - Ihren Optimismus behalten?
Meyer-Burckhardt: Ich finde, es gibt keine Alternative zum Optimismus. Wenn Sie pleite sind, müssen Sie daran arbeiten, dass wieder Geld reinkommt. Wenn Sie beruflich Misserfolg haben, müssen sie daran glauben, dass der Erfolg wiederkommt. Ich habe mir schon als junger Mensch gesagt: Das ist meine Lebenszeit, und niemand wird mich daran hindern, daraus etwas in meinem Sinne zu machen.
WOCHENBLATT: "Du hast zwei Leben. Das zweite beginnt, wenn Du begreifst, dass du nur eines hast", zitieren Sie im Buch den Schauspieler Tom Hiddleston. Welche neuen Prioritäten haben Sie gesetzt, als Ihr zweites Leben nach der Krebsdiagnose begann?
Meyer-Burckhardt: Ich bin ein großer Freund des Reisens. Sobald das nach Corona wieder möglich ist, stehen Reisen in die Pyrenäen oder nach Alaska ganz oben auf meiner Prioritätenliste.
WOCHENBLATT: In Ihren Büchern ist zu lesen, dass Sie ein großer Fan des Rock- und Popstars Rod Stewart sind. Kennen Sie ihn persönlich?
Meyer-Burckhardt: In einer Kneipe in London habe ich ihn mal getroffen, und er hat mir ein Bier ausgegeben. Dann haben wir uns einen hinter die Binde gekippt und ich habe gesagt "Thanks a Lot“.
WOCHENBLATT: Haben Sie ein Lebensmotto?
Meyer-Burckhardt: Ich halte es da mit dem von mir verehrten Dichter Rainer-Maria Rilke. Er schreibt: "Du musst das Leben nicht verstehen, dann wird es werden wie ein Fest".
WOCHENBLATT: Herr Meyer-Burckhardt, vielen Dank für das Gespräch.

"Empore-Generalprobe ist geglückt"

(ce). "Die Generalprobe ist geglückt", freute sich Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke über den erfolgreichen Neustart nach der Corona-Pause mit den beiden nahezu ausverkauften Lesungen von Hubertus Meyer-Burckhardt, zu denen jeweils rund 160 begeisterte Zuschauer kamen.
"Unsere Gäste vertrauen unserem Hygienekonzept, und alles ist bestens gelaufen", so Hennecke. Bis Ende des Jahres seien bereits mehr als 30 kleinere Veranstaltungen wie Comedy, Kabarett, Konzerte und Lesungen im Vorverkauf gestartet. "Die Generalprobe ist geglückt"

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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