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Sechsjähriger Junge in Bremervörde vermisst

Interview mit Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke
Kunstschaffende freuen sich auf Begegnungen

Hofft spätestens im September auf einen normalen Betrieb: Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke  | Foto: Helms
  • Hofft spätestens im September auf einen normalen Betrieb: Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke
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os. Buchholz. Das Buchholzer Veranstaltungszentrum Empore bekommt die Corona-Pandemie deutlich zu spüren: Im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni 2020 endete, verbuchte sie einen Fehlbetrag von 698.696,52 Euro. Der Finanzausschuss empfahl jüngst einstimmig, die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat zu entlasten. Im Interview mit WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Oliver Sander blickt Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke auf die vergangenen Monate zurück und wagt einen Blick in die Zukunft.
WOCHENBLATT: Ihr Geschäftsjahr endete am 30. Juni 2020, kurz nach dem ersten Lockdown. Wie sehen Sie das Ergebnis?
Onne Hennecke: Am 14. März vergangenes Jahr war der Buchholzer Opernball die erste Absage wegen Corona, bereits wenige Tage vor dem offiziellen Lockdown. Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass diese Krise bis in den Sommer 2021 andauert, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Die Saison 2019/2020 haben wir von den Zahlen her herausragend begonnen, mit sehr vielen Veranstaltungen, vielen Besuchern und großer Begeisterung bei den Zuschauern. Deshalb hatten wir bis Mitte März die bereits für das gesamte Jahr geplanten Einnahmen erwirtschaftet und sind mit dem zugesagten Zuschuss der Stadt Buchholz bis zum Ende des Geschäftsjahres ausgekommen. Dies ist bei mehr als drei Monaten Schließung sehr positiv. Geholfen hat dabei auch das Kurzarbeitergeld, das wir in unterschiedlichem Ausmaß seit Mitte April 2020 nutzen.
WOCHENBLATT: Im laufenden Geschäftsjahr sind die Auswirkungen durch den Lockdown noch gravierender. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?
Hennecke: Bereits vor der neuen Saison haben wir kaufmännisch sehr zurückhaltend geplant und die Stadt Buchholz hat wegen der Krise den Zuschussbedarf sicherheitshalber für unser Haus etwas höher als in den Jahren zuvor angesetzt. Die seit 1. November bis heute andauernde Schließung hat uns jedoch noch stärker getroffen als der erste Lockdown.
WOCHENBLATT: Konnten Sie überhaupt Veranstaltungen durchführen?
Hennecke: Ja, aber in der laufenden Saison 2020/2021 haben wir bis heute nur rund 50 Veranstaltungen durchgeführt, das sind nur rund 30 Prozent des Vergleichszeitraumes. Die meisten waren Vermietungen an die Stadt, Firmen und Vereine unter Corona-Bedingungen. Nur im knappen Zeitfenster September und Oktober 2020 gab es 19 Kulturveranstaltungen mit Eintrittskarten. Sehr positiv sind Unterstützungen aus Berlin für unser Haus ausgefallen. Dazu gehört das großzügige November- und Dezembergeld, das Kurzarbeitergeld und Kulturprogramme des Bundes wie „Neustart Kultur“ der Staatsministerin für Medien und Kultur, Monika Grütters (CDU). Deshalb freue ich mich sehr, dass wir in der laufenden Saison trotz eines nahezu kompletten Ausfalls von Veranstaltungen nur noch etwa die Hälfte des geplanten Zuschusses von der Stadt Buchholz benötigen werden.
WOCHENBLATT: Was ist der größte Verlust in dieser Zeit für die Empore?
Hennecke:
Dies ist nicht in Zahlen messbar. Das Schlimmste ist, dass wir unsere Aufgabe als kultureller Fixstern für die Menschen in Buchholz und drum herum seit einem Jahr nicht wahrnehmen konnten. Damit fehlt anspruchsvolle Unterhaltung, aber auch eine kritische Betrachtung und Reflexion dieser Krise. Für mein gesamtes Team und die Künstler kann ich sagen, dass uns allen die Gäste und die Begegnungen sehr fehlen. Obwohl die Empore zum Kurzarbeitergeld allen einen Zuschuss gewährt, ist der Wegfall der Aufgabe für so lange Zeit natürlich schwer. Dazu konnten wir unsere Aushilfen im Service- und Bühnenbereich nicht weiter beschäftigen, gerade für junge Menschen mit wenig Einkommen ist der komplette Wegfall dieses zusätzlichen Einkommens ein großes Problem.
WOCHENBLATT: Wie planen Sie die kommenden Wochen und Monate?
Hennecke: Wir schieben seit Frühjahr vergangenen Jahres eine große Welle von ausgefallenen Veranstaltungen vor uns her, teilweise mussten wir jetzt Termine zum dritten Mal neu terminieren und in den Herbst oder sogar das Frühjahr 2022 verschieben. Unsere Gäste behalten in der Regel immer ihre Karten, dies hilft uns sehr. Ab Herbst ist unser Programm so prallgefüllt wie nie zuvor, das kann ich schon mal versprechen. Auch die Theatersaison wird ab November wieder regulär starten.
WOCHENBLATT: Wann rechnen Sie mit der Rückkehr zu einem normalen Veranstaltungsbetrieb?
Hennecke: Noch Anfang Februar hatte ich gehofft, nach Ostern mit eingeschränktem Angebot wieder öffnen zu können. Die aktuelle Entwicklung scheint dies jedoch zunichtezumachen, wir müssen leider weiter abwarten. Die Idee, alle Gäste vor einer Veranstaltung einen Test machen zu lassen, halte ich hinsichtlich Abwicklung und Sicherheit für absurd. Derzeit sind noch nicht einmal die Bedingungen klar, unter denen wir mit oder ohne Test würden öffnen können. Sicher ist diese Krise erst dann vorbei, wenn es für alle Menschen ein Impfangebot gegeben hat. Spätestens ab dann gibt es aber keinen Grund mehr für Beschränkungen. Deshalb hoffen wir, pünktlich zum 30-jährigen Bestehen der Empore am ersten Septemberwochenende mit unserem Sommer-Open-Air ohne Einschränkungen durchstarten zu können.
WOCHENBLATT: Herr Hennecke, vielen Dank für das Gespräch.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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