"Interview der Woche"
Spielwaren-Experte Bernd Gaulke auch über Gemeinsamkeiten von Gesellschaftsspielen und gutem Essen

"Es werden mehr Gesellschafts- und Kartenspiele verkauft", freut sich Bernd Gaulke, Inhaber des Spielwaren-Fachgeschäftes "Spielhörnchen", für seine Branche | Foto: ce
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ce. Buchholz. "Mensch ärgere Dich nicht", sagen sich viele Menschen angesichts täglich neuer Corona-Auflagen - und greifen auch gerne auf den Spiele-Klassiker zurück, um sich vom Kontaktbeschränkungs-Frust abzulenken. In der Reihe "Interview der Woche" sprach WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann diesmal mit Bernd Gaulke (51), Inhaber des Buchholzer Fachgeschäftes "Spielhörnchen", stellvertretend für seine Branche über deren auch Pandemie-bedingten Boom und den pädagogischen Nutzen von Spielen.
WOCHENBLATT: Herr Gaulke, Ende vergangenen Jahres hieß es, dass der Spielemarkt in Pandemie-Zeiten boome. Die Spielwarenproduktion lag um mehr als drei Prozent über dem Vorjahr. Inwieweit merken Sie diesen Trend in Ihrem Geschäft?
Bernd Gaulke: Wir hatten auch ein recht gutes Jahr, trotz der Schließungen im Frühjahr und des Lockdowns kurz vor Weihnachten, obwohl uns diese letzten Tage des Jahres vom Umsatzverlust her schon weh getan haben. Man muss aber auch bedenken, dass bei den Steigerungen zum Vorjahr immer auch der Online-Handel mit eingerechnet wird. Daher bedeutet eine Umsatzerhöhung in der Spielwarenbranche nicht automatisch, dass für uns stationäre Händler ebenfalls die Umsätze gestiegen sind.
WOCHENBLATT: Welche Spiele / Spielzeuge sind derzeit der Renner und was läuft gar nicht? Sind Klassiker wie "Mensch ärgere Dich nicht" oder "Monopoly" noch gefragt?
Gaulke: Es werden schon auch wieder mehr Gesellschaftsspiele verkauft. Jedoch ist der höchste Anstieg bei Spielen zu erkennen, die auch mal zu zweit oder in kleinerer Runde gespielt werden können, da größere Spieleabende zurzeit ja leider nicht möglich sind. Daher verkaufen wir momentan eher Kartenspiele wie Skyjo, Dobble oder Wizzard sehr gut. Angesagt sind auch die an "Escape Room" angelehnten "Exit"-Spiele, bei denen Gruppen von bis zu vier Mitspielern Rätsel lösen müssen, um sich aus einer misslichen Lage zu befreien.
Saisonbedingt ist darüber hinaus das Sandspielzeug wieder stark nachgefragt, und auch Lego gehört weiterhin zu den stärksten Umsatzbringern. Was momentan schwach läuft, sind kleinere Artikel, die sonst eher spontan gekauft werden. Denn das ist bei geschlossenen Geschäften natürlich eher schwer.
WOCHENBLATT: Was macht ein gutes Gesellschaftsspiel bzw. Spielzeug aus?
Gaulke: Mit Gesellschaftsspielen ist es, denke ich, wie mit einem guten Essen: Es sollte möglichst allen schmecken. Wenn ein Spiel allen Spaß macht, hat es seinen Sinn erfüllt. Und wenn dann noch die richtigen Zutaten, wie Spannung, die richtige Taktik und ein wenig Glück, dabei sind, wird auch die Spielfreude bei allen Beteiligten geweckt.
Bei einem Spielzeug hingegen ist es nicht nur wichtig, dass es sicher ist, sondern auch, dass es die Fantasie des Kindes anregt. Denn nur so wird der Artikel über einen längeren Zeitraum bespielt und landet nicht gleich in der Ecke.
WOCHENBLATT: Welchen pädagogischen und sozialen Mehrwert hat dieser Zeitvertreib?
Gaulke: Wie eben schon erwähnt, soll Spielen die Fantasie anregen. Und im besten Fall schult das Kind dadurch auch noch seine Fähigkeiten wie Koordination oder Feinmotorik. Aber für alle Altersgruppen gilt: Spielen verbindet - ob nun beim Mannschaftssport oder beim Spieleabend. Es gibt doch nichts Schöneres, als mit Freunden gemeinsam Zeit zu verbringen und Spaß zu haben. Auch wenn diese Möglichkeiten zurzeit leider stark eingeschränkt sind.
WOCHENBLATT: Sind Sie selbst ein passionierter Spieler? Wenn ja, was sind Ihre drei Spiele-Favoriten?
Gaulke: Obwohl ich als Inhaber eines Spielwarengeschäftes zwar direkt an der Quelle sitze, bleibt im privaten Bereich doch eigentlich viel zu wenig Zeit zum Spielen. Aber mein absolutes Lieblingsspiel zurzeit ist Skyjo. Ein tolles Kartenspiel für Jung und Alt, das wirklich viele Eigenschaften hat, die ein gutes Spiel ausmachen. So sind hier neben der richtigen Taktik auch ein gewisser Mut zum Risiko und etwas Glück gefragt, um das Spiel zu gewinnen. Zudem ist es leicht verständlich und kann gleich losgespielt werden.
Ansonsten spiele ich auch noch immer gerne Uno und Skip-Bo.
WOCHENBLATT: Herr Gaulke, vielen Dank für das Gespräch.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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