9-Euro-Ticket
Zum Test von Auto auf die Bahn umgestiegen

Das Neun-Euro-Ticket in Papierform aus dem Fahrkartenautomaten | Foto: as
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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Seit Mittwoch, 1. Juni, gilt es nun: das 9-Euro-Ticket im öffentlichen Nahverkehr. Deutschlandweit wurden vorab rund sieben Millionen der supergünstigen Monatsfahrkarten verkauft. Eine davon habe ich erworben - vor mehr als einer Woche bereits. Ganz klassisch in Papierform am Fahrkartenautomaten, ohne jede Wartezeit. Meine Idee dazu: In den nächsten drei Monaten möglichst viele Fahrten von Hamburg-Harburg zu meinem Arbeitsplatz in Buchholz mit der Eisenbahn zurückzulegen, das Auto stehenzulassen und Geld zu sparen. 

Am zweiten Tag der Einführung des Billigtickets steige ich vom Auto auf die Bahn um. Dafür zahle ich einen Preis, der mir nicht schmeckt: Ich muss eine halbe Stunde früher aufstehen. Die Fahrzeit mit dem Metronom RB41 vom Fernbahnhof Harburg zum Bahnhof Buchholz ist zwar mit 15 Minuten nur halb so lang wie mit dem Auto. Der Fußweg zum Bahnhof und der Umstand, dass die Abfahrtszeit ungünstig getaktet ist zu meinen Arbeitszeiten, wirken sich nachteilig aus. 

Bilder aus dem Internet vom Vortag im Kopf, erwarte ich Menschenmassen und Gedrängel auf dem Bahnsteig. Davon keine Spur: Überraschend habe ich um 7.40 Uhr viel Platz auf dem Fernbahnsteig drei im Bahnhof Harburg. Übersichtlich warten die Fahrgäste. Mit nur einer Minute Verspätung fährt der Zug in Richtung Bremen in den Bahnhof ein. 

In dem Waggon, in den ich entspannt einsteige, sitzen wenige Fahrgäste - einzeln und mit viel Abstand zueinander. Ich habe die freie Sitzplatzwahl, lasse mich an einem Fenster nieder. Die anderen Fahrgäste dösen oder lesen. Schnell ist klar: Ich habe es mit routinierten Berufspendlern zu tun. Reisende, die mit dem 9-Euro-Ticket einen Ausflug machen, sind hier nicht unterwegs.
Ich erhasche einen Blick auf die Tageszeitung aus Hamburg, die der vor mir sitzende Fahrgast liest: "Warum wird der HVV nicht dauerhaft günstig?", lautet die Überschrift.

In Buchholz angekommen, bewegen sich andere Fahrgäste schnellen Schrittes zu den Stadtbussen - offenbar weiter zum Arbeitsplatz. Beinahe geisterhaft verlassen wirken die Bahnsteige von oben. Im 9-Euro-Ticket-Fieber ist hier um 8.10 Uhr niemand.

Am Vortag hatte bereits die Metronom Eisenbahngesellschaft mitgeteilt: Zur Premiere des Neun-Euro-Tickets seien einige Züge im Hansenetz und beim Elektro-Netz Niedersachsen-Ost wider Erwarten relativ schwach ausgelastet gewesen. Andere Verbindungen hingegen hätten kurz vor der maximalen Auslastungsgrenze gestanden. Wegen einer Weichenstörung bei Winsen/Luhe kam es auf der Strecke zwischen Hamburg und Uelzen und weiter nach Hannover und Göttingen zu erheblichen Verspätungen und Teilausfällen einiger Verbindungen.

Macht mir das 9-Euro-Ticket das Bahnfahren dauerhaft schmackhaft? Nein, eine halbe Stunde früher aufzustehen, das wiegt schwer. Dazu ein 50 Minuten länger dauernder Arbeitsweg (insgesamt Hin- und Rückweg) am Tag? Nein, danke! Ganz zu schweigen davon, dass ich das Auto als Landreporter brauche, um von Buchholz in angemessener Zeit nach Ramelsloh oder Maschen zu gelangen. 

Das 9-Euro-Ticket finde sich super, um ins Kino, Theater oder an die Küste zu fahren. Aber nach drei Monaten ist die Episode für mich wieder beendet. In meiner Lebenssituation ist das Auto klarer Punktsieger und unverzichtbar.

9-Euro-Ticket darf nicht laminiert werden

Das 9-Euro-Ticket und andere Fahrscheine dürfen nicht laminiert (in Folie eingeschweißt) werden. Darauf weist das Verkehrsunternehmen KVG hin. Die Fahrscheine bestehen aus Thermopapier und verfärben sich bei starker Hitze. Das Ticket verliert dadurch seine Gültigkeit.

Verspätungen und Zugausfälle im Landkreis Harburg auf hohem Niveau
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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