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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Planung kann weitergehen
Im Vogelflug über die geplante Ostumfahrung in Buchholz

Mit Visualisierung wurde demonstriert, wie die Ostumfahrung aussehen könnte - hier der Anschluss an die Kreisstraße im Norden
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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os. Buchholz. Neues zum Dauerthema Ostumfahrung Buchholz: Die Planungen sollen auf der Grundlage der in der Machbarkeitsstudie vom 14. Oktober vorgeschlagenen Vorzugsvarianten fortgeführt werden. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit empfohlen. Dagegen sprachen sich Gabriele Wenker (Grüne) und Christoph Selke (Buchholzer Liste) aus. Die Verwaltung soll zudem mit dem Landkreis Harburg Gespräche über die Aufteilung der Kosten und die Durchführung eines dann anstehenden Planfeststellungsverfahrens aufnehmen und die Ergebnisse dem Buchholzer Rat zur Entscheidung vorlegen.
Zu Beginn der Sitzung hatte Selke erfolglos beantragt, dass die Beratung zur Ostumfahrung von der Tagesordnung genommen wird. Es gebe zu viele neue Informationen, die man in der Kürze der Zeit nicht habe durcharbeiten können. Selke meinte damit zwei detaillierte, umfangreiche Berichte - ein Verkehrsgutachten des Planungsbüros PGT aus Hannover mit rund 190 Seiten und eine Umweltprüfung mit 128 Seiten. Die Ergebnisse aus diesen Prüfungen waren in die Vorzugsvarianten eingeflossen, die seit dem 14. Oktober 2020 vorliegen.
Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse warb eindrücklich um Zustimmung. Es gehe letztlich primär darum, überhaupt mit dem Landkreis verhandeln zu können. "Wenn ich nicht mal das machen soll, können wir uns den Rest (gemeint war das Projekt Buchholz 2025plus mit Wohnungsbau und Ostumfahrung, d. Red.) gleich sparen", betonte Röhse. Buchholz habe ein massives Verkehrsproblem, das für die Menschen nicht zumutbar sei und gelöst werden müsse, sagte der Bürgermeister. Wenn, wie zuletzt u. a. von der Buchholzer Liste und der Bürgerinitiative BIO gefordert, vorrangig die Rütgersfläche in Bahnhofsnähe bebaut werden soll, sei erst recht eine Ostumfahrung notwendig.
Christoph Pieper vom Planungsbüro igbv stellte die Vorzugsvariante für die Ostumfahrung noch einmal detailliert vor und erläuterte, warum bestimmte Varianten nicht weiterverfolgt wurden. So sei z. B. der Ausbau des Reindorfer Wegs aus Umweltschutzgründen aus der weiteren Betrachtung gefallen. Aus sechs Straßenvarianten für den südlichen Teil zwischen Buchholzer Berg und Lüneburger Straße, vier Varianten für den mittleren Teil bis zur Bendestorfer Straße sowie zehn Varianten für den nördlichen Teil bis zur Kreisstraße in Richtung Dibbersen blieb letztlich eine Vorzugsvariante übrig, wobei im Norden drei Trassen möglich seien. Wie die Ostumfahrung aussehen könnte, verdeutlichte Pieper mit einem Visualisierungsfilm aus der Vogelperspektive (s. Video am Ende dieses Artikels). Wie die Straße im Detail aussehen kann, wird Gegenstand der weiteren politischen Diskussionen sein. Viele Details sind zu berücksichtigen: So kündigte der NABU an, um seine vor mehr als 30 Jahren angelegte Streuobstwiese am Krützbarg zu kämpfen, die laut Vorzugsvariante in Teilen überbaut würde.
Die Kosten für die Straße wurden bisher noch nicht genau ermittelt, sondern nur grob geschätzt. Pieper geht davon aus, dass die Straße in etwa doppelt so teuer wird wie der Ostring, der im Jahr 2009 mit 18 Millionen Euro veranschlagt wurde.
Während sich die lokalen SPD-Politiker in der Lage sahen, ein positives Votum für weitere Planungen zur Ostumfahrung abzugeben, war es bei ihrem Parteikollegen Norbert Stein anders: Der Ex-Bürgermeister ließ im Kreis-Bauausschuss den Tagesordnungspunkt zum selben Thema mit der gleichen Begründung wie Christoph Selke absetzen - anders als in Buchholz erhielt er dafür aber dank SPD, Grünen, Freien Wählern, Linken und LKR eine Mehrheit. Der Kreis-Bauausschuss wird sich jetzt erst am 14. April wieder mit dem Thema beschäftigen.
Während Vertreterinnen der BIO im Stadtentwicklungsausschuss einmal mehr ihre Ablehnung zur Ostumfahrung zum Ausdruck brachten und u. a. behaupteten, das Verkehrsproblem z. B. durch eine Reduzierung von Elterntaxis im Schulverkehr lösen zu können, gab Ur-Buchholzer und Handwerksmeister Kai Studt den Politikern mit auf den Weg: "Es muss jetzt endlich eine Lösung des Verkehrsproblems her. Es kann nicht sein, dass hier immer einzelne Leute querstehen. Die Bürger haben in einer Abstimmung zum Ostring mit deutlicher Mehrheit für die Ostumfahrung gestimmt. Was sollen wir denn noch machen?"

Moment mal

Bürger erwarten Ergebnisse

Norbert Stein versteht es wie kaum ein anderer, die Klaviatur der Lokalpolitik zu spielen. Dazu gehört auch das Taktieren. Und nichts anderes war es, was Buchholz' Ex-Bürgermeister im Kreis-Bauausschuss gemacht hat.
Natürlich hätten Stein und die anderen Ostumfahrungsgegner im Ausschuss über die Machbarkeitsstudie beraten können. Diese liegt seit Mitte Oktober vor, die Ergebnisse der jetzt nachgereichten Gutachten sind dort bereits eingeflossen.
Zum Taktieren gehört auch der Antrag zum Bau eines Fußgänger- und Radfahrertunnels beim Kreisel am Nordring. Der Kreisel sollte bereits im vergangenen Jahr gebaut werden und ist so konzipiert, dass die Ostumfahrung dort anschließen könnte. Stein geht es nach meiner Einschätzung nicht primär um das Wohl der Fußgänger und Radler, sondern allein ums Verzögern der Ostumfahrungsplanung.
Genau dieses Taktieren ist es, was vielen Bürgern zum Hals heraushängt. Sie erwarten keine politischen Spielchen, sondern Taten und Ergebnisse. Oliver Sander 

Lesen Sie auch: CDU für zügige Weiterplanung von "Buchholz 2025plus"

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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