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VCD: Buchholzer Stadtwald für die Naherholung erhalten
os. Buchholz. "Wir sieht eine sinnvolle weitere Entwicklung des Stadtwaldes für die Bürger der Stadt Buchholz aus?" Mit dieser Frage schaltet sich der Buchholzer Ortsverein des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in die Diskussion um die Pläne zum Bau eines Waldparkplatzes in einem Teil des Stadtwaldes ein.
Wie berichtet, hatte es teilweise heftige Debatten um den Parkplatz mit rd. 100 Stellplätzen gegeben, der zwischen dem Schützenplatz und dem Krankenhaus entstehen und helfen sollte, die angespannte Parkplatzsituation rund um das Krankenhaus zu beheben. Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse hatte bei der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Mitte März verdeutlicht, dass er den Plänen sehr skeptisch gegenübersteht. Er kündigte stattdessen an, in Kooperation mit Krankenhaus-Geschäftsführer Norbert Böttcher nach Alternativen zu suchen.
Der VCD möchte jetzt eine Diskussion über die Naherholung in Buchholz anstoßen - und weitere Veränderungen im Stadtwald verhindern. Er verweist auf viele Teilgrundstücke des Stadtwaldes, der in den vergangenen Jahrzehnten bereits umgenutzt wurde. "Gerade in der jetzigen Zeit sehen und erleben wir, wie wichtig neben einem funktionierenden Krankenhaus auch eine wohnungsnahe Naherholung ist", betont Matthias Kurzeck vom VCD Buchholz. Man sehe die in kleinen Schritten erfolgende Verkleinerung der Fläche mit Sorgen. Verwaltung und Politik schienen keinerlei Überlegungen zu einem dauerhaften Erhalt des Stadtwaldes anzustellen, betont Kurzeck.
Die Grundstückseigentümerin Clara Schmidt, die am 30. März 1944 starb, hatte der Stadt Buchholz den Stadtwald für die innenstädtische Naherholung hinterlassen. Gemäß der Stiftung dürften Teilflächen nur für "soziale" Nutzungen verwendet und bebaut werden.
Der VCD hat eine Grafik erstellt, die die Entwicklung seitdem verdeutlicht. Ein Sonderfall ist das Krankenhaus (Grundstück 1). In ihrem Vermächtnis hatte Clara Schmidt bestimmt, dass die damalige Gemeinde Buchholz auf dem Grundstück entweder ein Kreishaus oder ein Krankenhaus errichten solle. Die Erschließung solle nicht über die Parkstraße, sondern über die Steinbecker Straße erfolgen. Die Häuser sollten nach ihrem Mann, dem Kaffee-Magnaten Richard Schmidt (gestorben am 15. Mai 1933), den Namen „Richard-Schmidt-Haus“ beziehungsweise „Richard-Schmidt-Krankenhaus“ tragen. Der Rest des Waldes solle erhalten werden. Die Geschichte ging einen anderen Weg: Statt Buchholz wurde Winsen Kreisstadt, der Kreis baute sein Krankenhaus auf einem eigenen Grundstück neben dem Stadtpark.
Umgesetzt wurden oder werden darüber hinaus (Ziffern zeigen die Grundstücke auf der Grafik):
2. Wohnen Ex-Zivildienstschule
3. Hospizneubau
4. Hospiz Nordheide und Krankenhauserweiterung
5. Krankenhauserweiterung (Vorhaltefläche)
6. private Wohnbaufläche
7. Regenrückhaltebecken für die Parkstraße
8. Regenbogen-Kindergarten (früher Gemeindehaus St. Paulus)
9. Wohnen
10. Waldschule
11. Erweiterung Waldschule I
12. Sporthalle
13. Erweiterung Waldschule II
14. Schützenhaus/Schützenhalle
15. Schützenplatz/Parkplatz
16. Stadtpark
17. geplanter Parkplatz bzw. durch diesen oder Verbindungsweg abgetrennter Bereich.
Übrigens: In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte die Stadt Buchholz Schmidts Erben Grundstücke ab. Der Stadtwald und seit 1964 auch das Mausoleum an der Parkstraße (im Grundstück 16), in dem die Eheleute Schmidt ruhen, gehören heute der Stadt Buchholz. Schreiben Sie uns Ihre Meinung Das WOCHENBLATT unterstützt den Vorstoß des VCD, die Entwicklung von Buchholz öffentlich zur Diskussion zu stellen, und fragt Sie: Sollte man den Stadtwald in seiner jetzigen Form erhalten oder sollten weitere Umnutzungen erlaubt werden? Schreiben Sie eine E-Mail an oliver.sander@kreiszeitung.net.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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