Industrie- und Handelskammern Niedersachsen
Die Stimmung in der Wirtschaft kippt
(sv/nw). Zwischen dem 16. Dezember 2020 und 14. Januar dieses Jahres befragten die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern (IHK) ihre Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage. Knapp 2.000 Unternehmensantworten zeigen: Die Geschäftslage der niedersächsischen Wirtschaft hat sich zwar im vierten Quartal weiter verbessert, bleibt aufgrund des ungewissen Fortgangs der Pandemie aber angespannt.
Die Erwartungen der Unternehmen zeigen die Bremswirkung der Schließungen und die neue Verunsicherung. „Wir haben unverändert die Lage, dass drei Viertel der Unternehmen mit ihrer Geschäftslage zufrieden sind, aber gleichzeitig vielen Einzelhändlern und Dienstleistern wegen der Schließung ihres Unternehmens die Insolvenz droht. Das Eigenkapital ist aufgebraucht, viele Unternehmen stehen vor dem Nichts“, sagt Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen. „Schöne Worte reichen den vom Lockdown betroffenen Unternehmen nicht mehr aus, jetzt müssen die Hilfen fließen.“
Die bessere Geschäftsentwicklung in Teilen der Wirtschaft lässt den IHK-Konjunkturklimaindikator für das vierte Quartal 2020 um zwei auf 91 Punkte (Vorquartal: 89 Punkte) steigen. „Die Stimmung kippt gerade in vielen Branchen und schwankt zwischen frustriert und zunehmend auch verzweifelt. Die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden haben mittlerweile große Existenzängste." Nicht allein die Menschen, sondern gerade die durch den Lockdown hart getroffenen Unternehmen bräuchten dringend eine Perspektive. „Die Politik muss schnellstens alles tun, um großen Schaden abzuwenden. Die finanziellen Unterstützungen müssen jetzt erfolgen und es muss möglichst schnell und umfassend geimpft werden“, sagt die IHKN-Hauptgeschäftsführerin.
Weiterführende Informationen gibt es online unter: www.ihk-n.de/presse/ihkn-konjunkturumfrage-winter-2020-5011388.
Autor:Svenja Adamski aus Buchholz |