Kompetenzzentrum hatte einen holprigen Start

Es wurde voll in der Aula: Die Kooperationsklasse der Heideschule führte mit dem Projekt 
"Hands up" ein Stück in Gebärdensprache auf Fotos: os
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    "Hands up" ein Stück in Gebärdensprache auf Fotos: os
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Buchholz: Förderschule An Boerns Soll feierte 40-jähriges Bestehen / Dank an Kooperationspartner

os. Buchholz. Auf wie viele Partner und Förderer sich die Förderschule an Boerns Soll in Buchholz verlassen kann, zeigte die Länge der Danksagung von Schulleiter Martin Ihlius bei der Feierstunde zum 40-jährigen Bestehen der Schule am vergangenen Samstag: Mehr als 20 Minuten benötigte Ihlius, um sich bei allen Beteiligten zu bedanken, die zum großen Erfolg der Förderschule für geistige Entwicklung in den vergangenen 40 Jahren beigetragen haben. Die Partner reichen von dem aktuellen und ehemaligen Kollegium sowie dem Landkreis als Träger über die Kooperationsschulen und Partnervereine bis zur Elternvertretung und den Sponsoren.
Wie berichtet, begann die Förderschule im März 1978 mit gerade einmal zwölf geistig behinderten Schülern. Heute werden rund 190 Schüler beschult, der Großteil in Kooperationsklassen an Partnerschulen in Buchholz, Winsen und Seevetal. Ihlius betonte noch einmal, wie wichtig das Motto der Schule - "Teilhabe am Leben" - sei. Alle Schüler sollen nach ihrem Abgang von der Förderschule eine Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres weiteren Lebens haben.
Der stellvertretende Landrat, Uwe Harden, lobte die Entwicklung der Schule. Die erste Schulleiterin Anke Dieckmann habe wahre Pionierarbeit geleistet. "Sie haben mit Empathie, Liebe und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn eine Menge bewegt", erklärte Harden. Lange Jahre habe die Beschulung von geistig Behinderten in Deutschland überhaupt keine Rolle gespielt, in den dunkelsten Jahren der deutschen Geschichte während der Nazi-Herrschaft seien Behinderte sogar daheim oder in gesonderten Einrichtungen versteckt worden. Gerade mit der Aufnahme von Kooperationsklassen mit der benachbarten Heideschule im Jahr 1998 sei der genau richtig Weg eingeschlagen worden, auch wenn die gemeinsame Beschulung von Regel- und Förderschülern für die Lehrer eine "enorme Belastung" darstelle, so Harden. Er betonte, dass die Förderschule An Boerns Soll auch in Zukunft "als Kompetenzzentrum unverzichtbar" bleibt.
Die erste Schulleiterin Anke Dieckmann blickte mit vielen Anekdoten auf die Gründungszeit der Schule zurück. "Der Start war sehr holprig, wir wurden ins kalte Wasser geworfen", erinnerte sie sich. Dazu gehörte, dass ihr von der Schulbehörde die kommissarische Schulleitung zunächst ohne Gespräch, sondern per Abordnung übertragen wurde. Immerhin sei der Staat mit der Gründung der Förderschule erstmals seiner Verpflichtung nachgekommen, auch geistig Behinderte zu beschulen.
Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten die Schulband und die Trommelgruppe der Förderschule sowie Grundschüler der Kooperationsklasse der Heideschule, die mit ihrem Projekt "Hands up" das Lied "Ein Hoch auf uns" von Andreas Bourani in Gebärdensprache präsentierte.
Nach dem offiziellen Teil luden Martin Ihlius und sein Team zum Tag der offenen Tür, wobei sich hunderte Besucher einen Einblick ins Schulleben verschafften. Zudem gab es u.a. zahlreiche Sportangebote wie den Kletterturm, Geschicklichkeitswettbewerbe und einen Kiosk aus den 1970er Jahren, in denen man Süßigkeiten wie Leckmuschel, Knusperreis und PEZ-Bonbons bekam.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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