++ A K T U E L L ++

ERHEBLICHE STAUGEFAHR AUF DER A1 AM WOCHENENDE

"Positive Aspekte von Martin Luther überwiegen"

Der "Martin-Luther-Weg" ist die Erschließungsstraße für das Neubaugebiet 
auf der sogenannten "Kyrill-Fläche" in Buchholz Fotos: os / archiv
2Bilder
  • Der "Martin-Luther-Weg" ist die Erschließungsstraße für das Neubaugebiet
    auf der sogenannten "Kyrill-Fläche" in Buchholz Fotos: os / archiv
  • hochgeladen von Oliver Sander
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

Buchholz: Diskussion um Straßenbenennung nach Reformator / Ortsrat will bei Entscheidung bleiben

os. Buchholz. Im Jahr 1543, drei Jahre vor seinem Tod, schrieb Martin Luther in seiner berüchtigten "Lügen"-Schrift, man solle alle Synagogen sowie jüdische Häuser und Schulen "mit Feuer anstecken und und was nicht verbrennen will, mit Erden beschütten, dass kein Mensch ein Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich." Derlei Antisemitismus ist für Prof. Dr. Götz von Rohr, Ex-Bürgermeister der Stadt Buchholz, der Grund dafür, gegen die Benennung einer Straße in der Nordheidestadt nach dem Reformator vorzugehen. "Meines Erachtens ist es nicht gut, wenn Buchholz eine Straße nach Martin Luther benennt", erklärt von Rohr in einem Brief an den jetzigen Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse.
Auf Betreiben des Ortsrates Steinbeck waren die beiden zwei Erschließungsstraßen im Neubaugebiet auf der sogenannten "Kyrill-Fläche" an der Bremer Straße nach Martin Luther und seiner Ehefrau Katharina von Bora benannt worden. Die Stadtverwaltung hatte "Kiefernbogen" und "Goldlärchenweg" vorgeschlagen.
Aufgrund der Diskussionen über die Einführung eines neuen Feiertags am Reformationstag sei viel über die Schattenseiten von Martin Luther berichtet worden. Er habe recherchiert und sei über die "kaum zu übertreffende Judenfeindlichkeit" Luthers erschüttert, schreibt Götz von Rohr. Noch könne die Benennung der Straßen problemlos korrigiert werden. Der Ex-Bürgermeister, der in der Nähe des Neubaugebietes wohnt, schlägt als Alternative "Dreihausen" und "Alte Heide" vor. In unmittelbarer Nachbarschaft der "Kyrill-Fläche" liegen drei Häuser, in einem war ein Tante-Emma-Laden untergebracht, die schon in den 1930er Jahren gebaut wurden und im Volksmund "Dreihausen" genannt wurden. Zudem sei das gesamte Gebiet noch in den 1960er Jahren im Wesentlichen mit Heide bewachsen, sodass sich der Straßenname "Alte Heide" anbiete.
Der Ortsrat Steinbeck will von Rohrs Einwendung nicht folgen und hält an der Straßenbenennung fest. Alle Fraktionen hätten sich einhellig für die Beibehaltung des "Martin-Luthers-Wegs" und des "Katharina-von-Bora-Wegs" ausgesprochen, berichtet Steinbecks Ortsbürgermeister Wilhelm Pape (FDP). Der Hinweis von Götz von Rohr habe den Ortsrat nicht überzeugt. Menschen, die z.B. in einer Konrad-Adenauer-Straße oder eine Willy-Brandt-Straße wohnten, würden und sollten sich auch nicht mit Blick auf ihre politische Einstellung oder ihr Wahlverhalten eine Änderung des Straßennamens verlangen.
Dass der Name und die Person Luthers für die christliche Gesellschaft in Norddeutschland herausragende Bedeutung hat, bedürfe keiner weiteren Begründung, betont Pape. Luther stehe für die Reformation und habe u.a. die hochdeutsche Sprache wesentlich weiterentwickelt. Natürlich distanziere sich der Ortsrat von Luthers antisemitischen Äußerungen. "Wir meinen aber, dass dieser problematische Aspekt in der Person Luthers die Argumente für die Straßenbenennung nicht überwiegt. Deshalb bleiben wir bei unserem Beschluss."
• Wie ist Ihre Meinung, liebe WOCHENBLATT-Leserinnen und -Leser? Soll der "Martin-Luther-Weg" bleiben? Worauf sollte man generell bei der Namensgebung von Straßen achten? Und haben Sie vielleicht einen anderen Namensvorschlag? Senden Sie uns eine E-Mail an oliver.sander@kreiszeitung.net oder eine Postkarte an den WOCHENBLATT-Verlag, Bendestorfer Str. 3-5, 21244 Buchholz, Stichwort: Martin Luther.

Der "Martin-Luther-Weg" ist die Erschließungsstraße für das Neubaugebiet 
auf der sogenannten "Kyrill-Fläche" in Buchholz Fotos: os / archiv
Umstritten: Martin Luther, 
hier ein Bild einer Ausstellung aus dem Jahr 2017 | Foto: archiv / Auswärtiges Amt
Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

Webseite von Oliver Sander
Oliver Sander auf Facebook
Oliver Sander auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.