Gymnasien sorgen sich um Lehrerversorgung / "Zahl der Abordnungen wird zunehmen"
(os). Müssen die Gymnasien die Probleme ausbaden, die durch die uneinheitliche Linie der Parteien in der Schulpolitik entstehen? Rektoren befürchten, dass die Unterrichtsversorgung an niedersächsischen Gymnasien sinken wird, weil die neue Landesregierung derzeit besonders in Gesamtschulen investiert. Im vergangenen Jahr hatte die damalige CDU-geführte Landesregierung im Wahlkampf den Gymnasien noch besonders viele Lehrerstellen genehmigt.
Immer weniger Gymnasien verfügen über eine Unterrichts- und Lehrerversorgung von 100 Prozent oder mehr. Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Mathematik fehlt der Lehrernachwuchs. "Die Unterrichtsversorgung wird sich nach unten regulieren", befürchtet Hans-Ludwig Hennig, Leiter des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) in Buchholz. Das sei eine deutliche Tendenz an den Gymnasien. Am AEG sank die Unterrichtsversorgung von über 100 auf aktuell 98,5 Prozent. Acht Lehrerinnen und Lehrer wurden nach dem vergangenen Schuljahr pensioniert oder gingen in Schwangerschaftsurlaub, nur vier neue Stellen wurden genehmigt.
Das Gymnasium am Kattenberge in Buchholz konnte die Unterrichtsversorgung nur durch Abordnungen anderer Schulen sichern. "In bestimmten Bereichen ist der Lehrermarkt abgegrast", erklärt Schulleiter Armin May. Die Zahl der Abordnungen werde zunehmen, weil sich die Gymnasien höchst unterschiedlich entwickeln, prognostiziert er. "Das sorgt bei allen Beteiligten für viel Verdruss", so May.
"Die Luft für Gymnasien wird dünner", sagt auch Ruprecht Eysholdt, Rektor des Gynasiums Süd in Buxtehude. "Dabei geht es uns vergleichsweise gut." Aus seiner Schule wurde ein Kollege nach Buchholz abgeordnet, ein zweiter aus Neu Wulmstorf. Man habe den Lehrer nur abstellen können, weil man eine zehnte Klasse weniger als geplant habe, erklärt Eysholdt. Besonders viele Schüler hätten ein Austauschjahr im Ausland eingelegt.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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