"Wir wünschen uns mehr Hilfe durch die Stadt"

Werben für gemeinschaftliche Wohnprojekte: Ute Karsten und Uwe Grunow
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"Wohnprojekt für Jung und Alt" in Buchholz hofft auf den Bau weiterer gemeinschaftlicher Wohnanlagen

os. Buchholz. Dass gemeinschaftliches Wohnen funktionieren kann, davon sind die Mitglieder des Vereins "Wohnprojekt für Jung und Alt" in Buchholz überzeugt. Seit Sommer 2012 wohnen zumeist ältere Menschen in dem Ensemble mit zwölf Wohneinheiten am Heidekamp/Ecke Hermannstraße. "Solche Wohnanlagen sind ein Gewinn für die Gesellschaft" betont Uwe Grunow, Vorstandsmitglied des Vereins "Wohnprojekt für Jung und Alt". Deshalb würde der Verein gerne eine zweite Anlage in Buchholz errichten, allein es fehlt das geeignete Grundstück. Uwe Grunow vermisst die Unterstützung durch die Verwaltung: "Wir würden uns mehr Hilfe durch die Stadt wünschen."
In den vergangenen Wochen wurde bundesweit in überregionalen Medien über den Boom von gemeinsamen Wohnanlagen berichtet. Für Uwe Grunow und die Vereinsvorsitzende Ute Karsten ist das verständlich. "In solchen Anlagen entwickelt sich nachbarschaftliche Hilfe, von der alle profitieren", betont Uwe Grunow. Er bemerkte das im vergangenen Jahr, als er nach einem Fahrradunfall wenig mobil war: "Ich habe einfach die Haustür offen gelassen, und die Nachbarn haben mir geholfen, z.B. den Einkauf für mich erledigt." Die Idee, möglichst bis zum Tod in den eigenen vier Wänden bleiben zu können, könne in Gemeinschaftswohnanlagen besser umgesetzt werden. "Letztlich benötigt man weniger Heimplätze und erspart der Gemeinschaft viel Geld", ist sich Ute Karsten sicher.
Da es eine lange Warteliste für den Bezug der Wohnanlage am Heidekamp gibt, würde der Verein gern eine weitere Anlage planen. Ein geeignetes Grundstück läge direkt neben dem eigenen, 3.120 Quadratmeter großen Areal. Das Haus auf dem Nachbargrundstück ist seit fast vier Jahren unbewohnt. Das Areal gehört dem Wohnungsbauunternehmen Vonovia mit Sitz in Bochum. "Ich würde mir wünschen, dass die Stadt Buchholz bei Vonovia ein gutes Wort für uns einlegt. Vielleicht könnte man sich ja mit ihnen einigen", sagt Uwe Grunow. Der Verein zahle den normalen Grundstückspreis und wolle keine "Extrawürste" haben. Rund 2,8 Millionen Euro würde eine ähnliche Wohnanlage wie die bestehende kosten, hat Uwe Grunow hochgerechnet.
Hilfe von der Stadt sei bislang nicht gekommen: "Viele im Rathaus wussten nicht einmal, dass es unseren Verein seit fast zehn Jahren und die Wohnanlage seit mehr als sechs Jahren gibt", wundert sich Ute Karsten. Vielleicht kommt jetzt aber Bewegung in die Sache: In der vergangenen Woche machten sich die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses vor der regulären Sitzung in der Rathauskantine am Heidekamp ein Bild von der Wohnanlage. Vielleicht stoßen Ute Karsten und Uwe Grunow ja hier auf offene Ohren für ihr Anliegen.
• Die Wohnanlage am Heidekamp kann nach telefonischer Absprache (04181-37182 oder -2179692) jederzeit besichtigt werden.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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