Das ist leider noch kein Happy-End
Abigale ist wieder in Kappeln

Abigale ist wieder dort, wo sie sich wohlfühlt | Foto: Katrin Jakob
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tk. Buxtehude. "Abigale ist wieder in Kappeln angekommen und dort glücklich", sagt ihre Mutter Katrin Jakob. Das ist eine gute Nachricht. Das WOCHENBLATT hatte in der vergangenen Samstagsausgabe über die Zwölfjährige aus Buxtehude berichtet. Sie hat mehrfache Beeinträchtigungen, geistig wie auch körperlich, und ihre Mutter war an ihre Belastungsgrenze gestoßen. Denn Abigale neigt auch zu aggressivem und autoaggressivem Verhalten. Lange hatte Katrin Jakob nach einer Einrichtung gesucht, die gut für ihre Tochter ist - und sie in Kappeln gefunden. Obwohl sich Abigale dort gut eingelebt hatte, zog das Sozialamt des Landkreises eine mündliche Zusage zur Kostenübernahme zurück. Die Jugendliche musste wieder nach Buxtehude.

Der Weg zurück nach Kappeln war mehr als steinig: Abigale kam wie berichtet in die Kinder- und Jugendpsychiatrie, weil die Situation zu Hause nach der erzwungenen Rückkehr aus Kappeln außer Kontrolle geriet. Daraufhin hatte sich das Buxtehuder Jugendamt eingeschaltet. Nach Rücksprache mit der Mutter wurde Abigale vom Jugendamt in Obhut genommen. Das berichtet ihre Mutter selbst, denn solche Verfahren spielen sich im Regelfall immer nicht-öffentlich ab.

Wie das Sozialamt ein behindertes Kind in die Psychiatrie treibt

Was den Vorteil hat, dass das Buxtehuder Amt die Zwölfjährige sofort aus der Psychiatrie holen und nach Kappeln bringen konnte. Zu dieser Einrichtung an der Schlei habe es vorerst keine Alternative gegeben, ist aus Kreisen der Buxtehuder Stadtverwaltung zu hören.

Für Abigale und ihre Mutter der große Vorteil dieser Lösung: Zwischen dem Landkreis und der Stadt Buxtehude mit einem eigenen Jugendamt gibt es die Vereinbarung, dass der Kreis alle Kosten bei den Hilfen zur Erziehung zu 80 Prozent übernimmt. Sprich: Die Weigerung des Kreis-Sozialamts, die Kosten für Kappeln zu übernehmen, greift nicht. Buxtehude zahlt 20 Prozent der Heimkosten. Insider, die den Fall Abigale kennen, sind nach wie vor entsetzt, wie wenig das Kindeswohl an erster Stelle stand.

Dieser Fall zeige zudem exemplarisch auf, wie schlecht manche Hilfesysteme ineinandergreifen. So ist zum Beispiel für mehrfach behinderte Kinder nicht das örtliche Jugendamt, in diesem Fall Buxtehude, sondern das Sozialamt des Landkreises zuständig. "Für Kinder wie Abigale muss das anders laufen", betont ein Verwaltungsinsider. In diesem Fall wurde zu Lasten von Kind und Familie entscheiden und gehandelt.
Vermutlich wird sich das ändern. Ab 2028 soll auch die Jugendhilfe inklusiv werden. Heißt, dass auch Kinder und Jugendliche wie Abigale vom Jugendamt vor Ort betreut werden. "Wir haben hier den engen, schnellen und direkten  Kontakt zu den Familien", sagt der Experte. Das sei auch auf der "großen'" Landkreisebene nicht in gleichem Maße der Fall.

Gemeinsam mit Abigale und ihrer Mutter geht es jetzt darum, die beste Lösung für die Zukunft der Jugendlichen zu erarbeiten. Solange das dauert, hat sie ein gutes Zuhause in Kappeln.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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