sla. Buxtehude. Traumhaftes Wetter und günstige Gezeiten - optimale Bedingungen für eine Bootsfahrt auf der Este. Jens Mathias vom Buxtehuder Wassersportverein Hansa hat das WOCHENBLATT zu einem Ausflug auf dem Wasser eingeladen. "Maurica" heißt sein Schlauchboot mit Außenbordmotor. Der russische Name bedeutet Regenbogen - ein unverkennbares Symbol für den Frieden. Neben Freizeitkapitän Mathias ist außerdem Hansa-Mitglied Karl-Bernhard Müller mit an Bord.
Jens Mathias und Karl-Bernhard Müller vom Buxtehuder Wassersportverein Hansa e.V.
Für eventuelle Notfälle gut zu wissen: Er war Oberst im Generalstabsdienst der Bundeswehr und im internationalen Einsatz zu Wasser und zu Land in Krisengebieten in 38 Ländern. In Buxtehude wurde er sesshaft und engagiert sich seit seinem Ruhestand in der Hansestadt. Alle Mann und WOCHENBLATT-Reporterin Susanne Laudien sind an Bord, Kapitän Mathias dreht auf und mit gemütlichen acht Kilometern pro Stunde schippert das Boot vom Buxtehuder Hafen Richtung Estebrügge.
Die Fahrt führt unter der neuen Brücke der A 26 hindurch. Ihretwegen ist der Buxtehuder Hafen vom Unterlauf der Este nicht mehr uneingeschränkt mit Booten erreichbar. Vorbei geht es auf der Este entlang des mit Schilf bewachsenen Ufers mit vielen Wasservögeln und an privaten Gärten. Viele der Bewohner zeigen ihre Liebe zum Wasser mit maritimer Deko wie Rettungsringen und Möwen. Große und kleine Motor- und Segelboote liegen an dem sogenannten Schlengel des Vereins Hansa. Die Idylle auf dem Wasser wirkt beruhigend und beeindruckend zugleich.
Kapitän Mathias hat das Steuer fest im Griff und die Fahrt bestens organsiert. Sogar die Schwenkbrücke in Estebrügge fährt nach seinem Anruf beim Brückenamt zur Seite. Bei der Drehbrücke kann der Gezeitenstrom so stark sein, das es schwierig werden kann, gegen den Strom zu paddeln. Für das Schlauchboot mit Außenbordmotor kein Problem. Oberhalb von Estebrügge treten allerdings teils starke Versandungen auf. Zwei Kilometer hinter der Hubbrücke in Hove wird die Bootsfahrt abrupt ausgebremst. Der Motor macht seltsame Geräusche. Bei näherer Inspektion zieht Jens Mathias eine Plastikplane aus dem Wasser, die sich um die Schraube des Motors gewickelt hat. Traurige Erkenntnis: Die Vermüllung des Wassers macht auch vor der Este nicht halt. Auf der Elbe hätte so ein Vorfall dramatisch enden können. Auf der ruhigen Este geht der Zwischenfall glimpflich ab und die Fahrt kann ungetrübt weitergehen.
Am Horizont taucht die Pella Sietas Werft in Neuenfelde auf. Jahrelang hatte man hier mit der Verschlickung der Este zu kämpfen. Nun legte die Insolvenz den Betrieb lahm. Still ruht Deutschlands älteste Werft wie ein Industriedenkmal als trauriges Kapitel der Hamburger Schifffahrt.
Für Wellengang sorgt hier die Fähre "Altona", die regelmäßig die Elbe von Blankenese nach Cranz überquert. Die Buxtehuder Friedensbotin "Maurica" schlägt sich tapfer in den Wellen, passiert schließlich das Este-Sperrwerk und nimmt auf der kabbeligen Elbe Kurs auf Blankenese.
Steuerbord liegt das Mühlenberger Loch, wo die Flugzeuge von Airbus in der Sonne glänzen. Von Backbord nähert sich einer der Übersee-Riesen, die das Schlauchboot noch winziger erscheinen lassen. Kurz vor Blankenese erteilt Kapitän Mathias das Kommando zur Umkehr. Die Tide zwingt zur Rückreise. Ein abwechslungsreicher Nachmittag neigt sich dem Ende und mit Vollgas geht es auf der idyllischen Este zurück in den sicheren Heimathafen Buxtehude.
Heidschnuckenweg ist der spannendste Wanderweg Deutschlands
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