Die "Teeküche" der Halepaghenschule in Buxtehude
Eine Mensa wird ehrenamtlich betrieben
Seit 25 Jahren wird an der Halepaghenschule ehrenamtlich gekocht tk. Buxtehude. Der Name "Teeküche" ist für eine Mensa mit 200 Plätzen genauso irreführend wie für ein Team engagierter Ehrenamtlicher, das dahintersteht. Für die Halepaghenschule ist "Teeküche" dennoch zutreffend, denn seit 25 Jahren versorgt das Teeküchen-Team die Schülerinnen und Schüler mit Essen. Waren es anfangs nur kleine Snacks, sind es heute vollwertige Mahlzeiten aus einer Profiküche. Was daran so besonders ist: Seit einem Vierteljahrhundert wird an der HPS ehrenamtlich gekocht. Die zweite Besonderheit: Weil Personalkosten wegfallen, kann die Teeküche ein Hauptgericht für 1,50 Euro anbieten.
Den 25. Geburtstag feierten Ehemalige und Aktive aus der Teeküche mit einer Party im "Fährhaus Kirschenland" und einem Treffen in der Mensa, die 2014 errichtet wurde. Britta Röwer, Vorsitzende des Teeküchen-Vereins und Gesamtverantwortliche für den Mensabetrieb: "Was wir hier machen ist Engagement mit Herzblut." Täglich werden 500 Schülerinnen und Schüler mit leckerem Essen versorgt.
Blick zurück: Vor 25 Jahren war es eine Initiative von HPS-Schülern im Werte- und Normen-Unterricht, etwas Gutes für andere Jugendliche machen zu wollen. Die Teeküche wurde geboren. Der Erfolg war so groß, dass sich Eltern einschalteten. "Die Kinder sollten schließlich ihre Pausen haben", so Röwe.
Von Anfang an hatte das Teeküchen-Team Rückendeckung, erinnert sich der ehemalige Schulleiter Hans-Jürgen von Maercker. Anfangs war die Teeküche eine Nische in einem Raum. Und belegte Brötchen wurden auf einem Tapeziertisch ausgegeben. Der Erfolg führte zu einem wachsenden Angebot. Besonderheit damals: Eltern haben zuhause vorgekocht und die Speisen wurden nur noch erwärmt. "So konnten sich auch diejenigen einbringen, die keine Zeit für den Dienst in der Schule hatten", sagt Susanne Clever, die als Kochmutter seit 2005 dabei ist.
Dass die HPS-Schüler gesundes und leckeres Essen zu einem fairen Preis bekommen, ist die eine Motivation für die Ehrenamtlichen. Doch die Teeküche bietet mehr: "Hier entstehen viele Freundschaften", sagt Britta Röwer. Bislang ist der Pool der Helferinnen und Helfer groß genug. Zurzeit packen 160 Menschen in der Teeküche mit an. Doch auch dieser Verein merkt, dass ehrenamtliches Engagement für viele keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Eine Reaktion darauf: Die Freiwilligen können ihre Arbeitszeit ganz individuell bestimmen. Von einer kompletten Schicht bis hin zu einer Stunde kassieren zur Hauptstoßzeit bei der Essensausgabe.
Was sich in den 25 Jahren verändert hat: Heute wird nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gekocht. Also gesund, vielfältig und ohne Fertigprodukte. Ex-Schulleiter von Maercker denkt aber noch gerne an die "HPS Burger" zurück. Brötchen mit Bulette oder Schnitzel und ordentlich viel Zwiebeln. Das käme heute nicht mehr auf den Tisch.
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