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Osterfeuer im Landkreis Stade

Was passiert nach dem vorläufigen Aus:
Buxtehuder Vereinssportzentrum: Parken, beerdigen, bauen?

Entwurf der neuen Halle Nord. Nebenan sollte das Vereinssportzentrum mit ähnlicher Architektur entstehen | Foto: MRO
  • Entwurf der neuen Halle Nord. Nebenan sollte das Vereinssportzentrum mit ähnlicher Architektur entstehen
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tk. Buxtehude. Die Schockwellen sind noch nicht verebbt: Der Buxtehuder SV hat die Pläne für sein Vereinssportzentrum für die nächsten Jahre auf Eis gelegt (das WOCHENBLATT berichtete). Derzeit zu groß und viel zu teuer. Vorstand und Präsidium des BSV haben daher die Notbremse gezogen. Doch was kommt jetzt? Das BSV-Projekt ist Bestandteil der gesamten Buxtehuder Sportstättenplanung. Und - das wiegt noch schwerer - parallel zur Vereinsimmobilie entsteht die neue Halle Nord, die von der Stadt gebaut wird. Bislang war das ein Großprojekt aus einem Guss. Sollte die Stadt jetzt übernehmen?

Der BSV-Vorstandsvorsitzende Stefan Hebecker erklärt, warum es zum vorläufigen Aus keine Alternative gab: Geplant wurde das Vereinssportzentrum mit einem Investitionsvolumen von rund vier Millionen Euro. Heute liegt diese Summe schon bei 5 bis 5,5 Millionen Euro - obwohl das Projekt in einer kleineren Dimension als zu Beginn geplant wurde. "Unter anderem wird es so viel teurer, weil die Baukosten explodieren", sagt Hebecker. Erschwerend kommt hinzu, dass der BSV durch die Corona-Krise einen schmerzhaften Mitgliederschwund verkraften muss. Aktuell sind 3.600 Sportlerinnen und Sportler BSV-Mitglied. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung geht aber von 5.000 Mitgliedern als notwendige Basis für dieses Projekt aus. Sowohl als Nutzer des Vereinssportzentrums als auch als Beitragszahler, die den Finanzierungsanteil des BSV sichern. "Wir müssen vier bis fünf Jahre abwarten", sagt Stefan Hebecker über eine mögliche Wiederbelebung der Pläne.

Buxtehude: Soll die Stadt das Vereinszentrum selbst bauen?

Spontan kam sofort die Idee auf: Dann steigen andere Vereine aus Buxtehude vielleicht mit ein. Da käme vor allem die SG Buxtehude-Altkloster als zweiter Großverein in Frage. Doch deren Präsidentin, Susanne von Arciszewski, winkt ab. "Das kommt für uns derzeit nicht in Frage." Die Konsolidierung des aus TSV Buxtehude-Altkloster und Post SV neu gegründeten Vereins habe oberste Priorität. Zudem gibt sie zu bedenken: "Wir müssen abwarten, wie sich die Mitgliederzahlen nach Corona entwickeln." Kehren die Menschen in die Vereine zurück oder gehen sie lieber ins Fitnessstudio?

Was nicht funktioniert: Ein paar Jahre abzuwarten, um dann zu sehen, ob ein oder mehrere Vereine das Großprojekt erneut aufnehmen. Denn: Der Bau der neuen Halle Nord durch die Stadt beginnt in Kürze. Beide Gebäude sollten eigentlich zeitgleich errichtet werden. Weder kann die Stadt auf die Herrichtung der Außenanlagen verzichten, weil vielleicht in einigen Jahren erneut gebuddelt wird, genauso wenig kann sie hinnehmen, dass eine fertige Fläche aufgerissen und zur Baustelle wird.

Bislang ist Buxtehude mit einer Million Euro am Vereinssportzentrum beteiligt. So hoch war die geplante Förderung. Wenn die geschätzten Kosten bei 5,5 Millionen Euro liegen, müsste Buxtehude davon einen Großteil übernehmen. Welche Fördermittel vom Landessportbund oder Sponsoren, die den BSV unterstützen wollten, tatsächlich fließen, wenn die Stadt baut, ist ungeklärt.

Angesichts der bereits festgezurrten Investitionen, die die Grenze von 110 Millionen Euro locker überschreiten, dürfte eine Entscheidung "Buxtehude zahlt" schwierig werden. Zumal derzeit völlig ungeklärt ist, wie teuer etwa die Umwandlung des Bahnhofumfelds oder eine neue Nutzung der Malerschule wird. Der Landkreis hatte der Hansestadt daher schon in die Genehmigung des Haushalts für 2021 geschrieben, dass Buxtehude seine Verschuldung im Auge behalten müsse. Salopp formuliert: Nicht immer noch ein paar Millionen Euro draufsatteln.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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