Nicht-öffentliche Themen bei Sitzungen: Alles bleibt, wie es ist

Mit dieser Grafik hatte das WOCHENBLATT jüngst auf das Thema von zu vielen nicht-öffentlichen Tagesordnungspunkten
 aufmerksam gemacht. Nach der Sitzung bleibt als Fazit: Es wird sich wohl kaum etwas verändern Grafik: MSR
  • Mit dieser Grafik hatte das WOCHENBLATT jüngst auf das Thema von zu vielen nicht-öffentlichen Tagesordnungspunkten
    aufmerksam gemacht. Nach der Sitzung bleibt als Fazit: Es wird sich wohl kaum etwas verändern Grafik: MSR
  • hochgeladen von Tom Kreib
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

Antrag der Grünen auf weniger nicht-öffentliche Tagesordnungspunkte findet keine Mehrheit

Buxtehude. Deutlicher kann eine politische Mehrheit nicht zeigen, was sie vom Vorschlag auf mehr öffentliche Tagesordnungspunkte in Sitzungen hält - ohne das geradwegs abzulehnen -, als CDU und SPD während der jüngsten Sitzung des Inneren Ausschusses.

"Was für eine tiefschürfende Diskussion", merkte Astrid Bade (SPD) an. Gemeint war wohl eher: "echt überflüssig". Denn der Vorstoß, dass künftig auch spontane Nachfragen im öffentlichen Teil der Sitzungen möglich sein sollen und dass es weniger nicht-öffentliche Tagesordnungspunkte gibt, kam von den Grünen. Und weil das unter anderem vom SPD-Lieblingsfeind Michael Lemke gefordert wurde, musste die Idee natürlich schlecht sein.
Im Ergebnis: Der Antrag für die Spontan-Anfragen muss neu gestellt werden. Das, was die Grünen wollen, stimmte nicht mit dem Text ihres Antrags überein. Man hätte dennoch über einen textlich veränderten Antrag abstimmen können. Wollte die SPD aber nicht.

Interessanter ist das Scheitern des Antrags, der vorschlug, künftig weniger Tagesordnungspunkte nicht öffentlich zu behandeln. Den zogen die Grünen zurück - was unklug  war -, denn die Aussagen der Verwaltung dazu machten deutlich: Es ist gar nicht notwendig, dafür die Geschäftsordnung zu ändern. Sachlich ist das vollkommen richtig, in der politischen Praxis wird sich dennoch nichts ändern. Denn: Die Stadtverwaltung ist gedanklich weiter als die politische Mehrheit. Fachbereichsleiter Ralf Dessel hatte zuvor im WOCHENBLATT erklärt, dass vieles, was zurzeit noch hinter verschlossenen Türen besprochen wird, durchaus im öffentlichen Teil diskutiert werden könne. Das zeige die aktuelle Rechtsprechung. Der früher gültige Leitsatz, dass Personal- und Grundstücksangelegenheiten grundsätzlich hinter verschlossenen Türen diskutiert werden müssen, gilt heute nicht mehr. Es ist immer eine sorgfältige Einzelfallentscheidung über öffentlich und nicht-öffentlich notwendig (das WOCHENBLATT berichtete).

Die Diskussion im Ausschuss zeigte jetzt: Keiner der Politiker hatte sich ernsthaft mit dem Thema befasst. In den Kommentaren zu den Paragrafen der Niedersächsischen Kommunalverfassung über den Ausschluss der Öffentlichkeit gehen viele Juristen von sehr weitreichenden Verpflichtungen zur Öffentlichkeit aus. Da müssten mitunter sogar Investoren- oder Bauherreninteressen nach Geheimhaltung zurückstehen. Das ist in Buxtehude noch nicht angekommen.

Weil die Tagesordnung gemeinsam von der Bürgermeisterin und den jeweiligen Ausschussvorsitzenden, also den Politikern, erstellt wird, bleibt es mit Sicherheit weiterhin so, wie es ist: Viel wird nicht-öffentlich diskutiert. Die Reaktionen einiger Ausschussmitglieder, die den Antrag auf mehr Öffentlichkeit mit dem Vorwurf der Mauschelei hinter verschlossenen Türen gleichsetzten, zeigen: Worum es im Kern geht, wurde noch nicht verstanden. Der Grundsatz der Öffentlichkeit ist so wichtig wie bei einem Prozess vor Gericht.
Tom Kreib

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

Webseite von Tom Kreib
Tom Kreib auf Facebook
Tom Kreib auf Instagram
Tom Kreib auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.