++ A K T U E L L ++

Osterfeuer im Landkreis Stade

Mehr Bürgermeinung in die Politik holen
Per App bei Buxtehuder Politik mitreden

Runterladen und mitreden - so funktioniert Democy | Foto: tk
  • Runterladen und mitreden - so funktioniert Democy
  • Foto: tk
  • hochgeladen von Tom Kreib

tk. Landkreis. Soll die neue Halle Nord in Buxtehude ein Öko-Vorzeigeprojekt, und damit auch etwas teurer, werden? Das sind Fragen, die in der Politik diskutiert werden. Doch viele Bürgerinnen und Bürger bringen sich dabei nicht ein. Denn: Politische Sitzungen werden, wenn es sich nicht gerade um ein hochbrisantes Thema handelt, kaum besucht. Lokalpolitik findet, auch wenn sie öffentlich ist, oft ohne Widerhall der Öffentlichkeit statt. Ins Rathaus zur Sitzung? Da rafft sich kaum jemand auf. Wie wäre es, wenn Bürger sich bei politischen  Entscheidungen einbringen könnten und das ganz einfach mit einer App? Diese Möglichkeit gibt es. Democy ermöglicht Mitbestimmung auf die einfache Art: Ja oder Nein zu einer lokalen politischen Frage. "Tinder für Bürgerbeteiligung", sagen die Fans der App.
Das WOCHENBLATT hat mit den Machern gesprochen. Denn: Auch in den Landkreisen Stade und Harburg ließe sich auf diesem Weg mehr Bürgermeinung in den politischen Willensbildungsprozess holen. Nicht bindend, aber als Stimmungstrend.

Stimmungsbild wiedergeben

Die App hat der IT-Spezialist Julius Klingenmaier entwickelt. "Es sollte eine Gegenbewegung zum allgegenwärtigen Lobbyismus sein", sagt Tim Voß, der für das Democy-Start-up Öffentlichkeitsarbeit macht. Und: "Das Prinzip war von Anfang an: So einfach wie möglich", ergänzt seine Kollegin Nadiia Savchenko. Daher auch nur Ja- oder Nein-Fragen. Dass dies ein Stimmungsbild ergebe und keine detaillierten, inhaltlichen Positionsbestimmungen zu komplexen Themen, sei kein Nachteil. Voß: "Es läuft letztendlich immer auf Ja oder Nein hinaus, wenn eine Entscheidung getroffen werden muss."

Bürger bei München kommen regelmäßig zu Wort

Weil sich Democy finanziell komplett unabhängig entwickeln will, rollt derzeit noch keine Democy-Beteiligungswelle durchs Land. Doch das Projekt nimmt immer mehr Fahrt auf. Der Bürgermeister einer Gemeinde bei München ist erklärter Democy-Fan und lässt seine Bürger regelmäßig per App zu Wort kommen. Mehrere Kommunen wollen zudem mit Democy ins Gespräch kommen. Die Stadt Würzburg etwa will damit an einer Open-Government-Ausschreibung des Landes teilnehmen.

Datensicherheit 

Dass Democy nur etwas für jüngere Nutzer sei, findet Nadiia Savchenko nicht. Der älteste Teilnehmer in der bayerischen Kommune sei schließlich 78 Jahre alt. Die Macher versichern, dass Datensicherheit bei dieser App einen sehr hohen Stellenwert habe. "Daten landen ausschließlich auf unseren Servern", betont Tim Voß. Um via App mitreden zu können, müssen die Nutzer ihre Postleitzahl, Geburtsjahr und Geschlecht angeben - mehr nicht.

Auch in Buxtehude denkbar

Klemens Kowalski, Ratsherr der Linken in Buxtehude und IT-Experte, hat schon mehrfach Vorschläge gemacht, wie die Bürgerbeteiligung mit einfachen Mitteln verbessert werden könnte. Die Idee, lokale Themen in einer App mit Ja oder Nein zu bewerten, findet er grundsätzlich gut. "Das wäre ein Einstieg", sagt er. Die Politik bekomme ein Stimmungsbild und die Nutzer könnten auf diesem Weg vielleicht angeregt werden, ihr Thema weiter zu verfolgen. "Das bedeutet aber, dass Politik den Ball bei einem Thema auch aufnehmen muss", so Kowalski.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

Webseite von Tom Kreib
Tom Kreib auf Facebook
Tom Kreib auf Instagram
Tom Kreib auf YouTube
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.