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Das sollten Sie über Abführmittel wissen

Foto: unsplash.com

Verdauungsprobleme sind ein regelrechtes Tabuthema in unserer Gesellschaft. Dabei sind immer wieder Menschen von Verstopfung betroffen und wenden sich als letzten Ausweg einem Abführmittel zu. Was Sie jedoch über Abführmittel wissen sollten und was es zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was für Abführmittel gibt es?
Wer unter Verstopfung leidet und sich dazu entschlossen hat, zu einem Abführmittel zu greifen, sollte sich zunächst mit den verschiedenen Arten von Abführmitteln vertraut machen.

Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihres Wirkmechanismus: Es gibt Quellstoffe, wasserziehende Substanzen, stimulierende Medikamente und Gleitmittel. Abführmittel sollten jedoch erst dann ins Spiel kommen, wenn eine  gesunde Ernährung keine Erfolge zeigt.

 
Quellstoffe als Abführmittel

Quellstoffe stellen die natürlichste Art von Abführmitteln dar. Dabei handelt es sich um pflanzliche Stoffe wie Flohsamenschalen, Leinsamen oder Weizenkleie. Sie binden eine große Menge an Wasser, was dazu führt, dass sie aufquellen. Durch das größere Volumen dehnt sich der Darm und er wird stimuliert.
Quellstoffe können über eine längere Zeit hinweg eingenommen werden, da sie absolut unbedenklich sind und kein Gewöhnungseffekt eintritt. Sie eignen sich vor allem bei einer leichten Verstopfung.

Wasserziehende Stoffe als Abführmittel

Sogenannte Osmolaxanzien wirken direkt auf die Flüssigkeitsmenge im Darm ein. Diese Abführmittel sind stark salzhaltig, wodurch sie das Wasser aus dem umliegenden Gewebe und den Blutgefäßen in den Darm ziehen können. Dadurch quillt der Stuhl auf, wodurch die Verstopfung gelöst wird. Da der Stuhl sowohl größer als auch weicher wird, gibt es kaum mehr Beschwerden bei der Ausscheidung.
Allerdings kommt es vor, dass sich der Darm nach einer längeren Zeit der Verwendung an den Zusatzstoff gewöhnt. Daher sollten Sie ein solches Abführmittel nicht ständig einnehmen, wenn Sie unter Verdauungsproblemen leiden.

Abführmittel mit stimulierenden Stoffen
Stimulierende Abführmittel können sowohl pflanzlich als auch chemisch sein. Auf der pflanzlichen Seite werden Aloe, Sennesblätter, Rizinus und Faulbaum verwendet. Bei chemischen Abführmitteln kommen Bisacodyl oder Natriumpicosulfat zum Einsatz.
Doch wie funktionieren stimulierende Abführmittel überhaupt? Solche Abführmittel vereinen gleich mehrere Effekte in einem. Sie stimulieren die Darmtätigkeit, sodass die Ausscheidung des Darminhalts leichter geht. Allerdings sorgen sie auch dafür, dass das Wasser, das sich im Dickdarm befindet, dort bleibt.
Als Nebenwirkungen von stimulierenden Abführmitteln können Bauchschmerzen auftreten. Außerdem entstehen schnell eine Überreizung der Nerven und das Risiko auf einen Kaliumverlust. Dieser wiederum kann verantwortlich für die nächste Verstopfung werden. Da vor allem chemische stimulierende Abführmittel eine hohe Abhängigkeit mit sich bringen, sollte die Einnahme gründlich mit einem Arzt besprochen werden.

Abführmittel als Gleitmittel
Die Gleitmittel, die als Abführmittel infrage kommen, sind Paraffin und Glycerin. Diese werden oral eingenommen und weichen den Darminhalt auf. Zudem steigern sie seine Gleitfähigkeit, sodass der Stuhl einfacher ausgeschieden werden kann.
Allerdings bergen solche Gleitmittel einige Nebenwirkungen. Besonders der Wirkstoff Glycerin kann Reizungen der Enddarmschleimhaut verursachen. Bei Paraffin geht man davon aus, dass es einen Mangel an den Vitaminen A, E, D und K auslöst, da diese fettlöslich sind. Außerdem sind bei Verwendung des Abführmittels  laut Studien Hautschäden im Analbereich möglich.

 
Sind Abführmittel die einzige Lösung?
Wenn Sie unter Verstopfung leiden, müssen Sie nicht sofort zu einem Abführmittel greifen. Es gibt auch einige Hausmittel, die Sie sich zunutze machen können, ehe Sie eine Apotheke aufsuchen.
Wie bereits erwähnt, helfen Quellstoffe gut, um eine Verstopfung loszuwerden. In den meisten Haushalten sind bereits Floh- oder Leinsamen vorhanden, ansonsten gibt es diese in den meisten Supermärkten zu kaufen. Einfach morgens in ein Müsli oder in den Joghurt gemischt, lassen sich die Quellstoffe auf die natürlichste Art und Weise einnehmen. Auch das Trinken von Floh- oder Leinsamen mit einem großen Glas Wasser hilft gegen Verstopfung.

Auch Kaffee bringt die Verdauung in Schwung. Am besten eignet sich ein frischer Espresso direkt nach dem Essen. Espresso ist weitaus verträglicher für den Magen als Filterkaffee und regt die Verdauung an. Ein Schnaps nach dem Essen ist bei Verstopfung allerdings nicht zu empfehlen. Hochprozentiges macht den Verdauungstrakt vielmehr träge, was die Verstopfung nur noch schlimmer machen könnte.
Ein weiteres Hausmittel ist Bewegung. Klingt das zu einfach, um wahr zu sein? Dann versuchen Sie es doch nach der nächsten Mahlzeit einfach einmal mit einem Verdauungsspaziergang. Sie werden sehen, dass sich damit nicht nur die Müdigkeit legt, die sie womöglich nach dem Essen empfinden, sondern dass auch Ihr Darm wieder in Schwung kommt. Vor allem in einem Alltag, an dem man vorwiegend am Schreibtisch sitzt, ist ein gesundes Maß an Bewegung wichtig.

Fazit
Es gibt viele verschiedene Arten von Abführmitteln. Dabei unterscheidet man zwischen natürlichen Varianten ohne Nebenwirkungen und chemischen Abführmitteln, die einige Risiken bergen. Bei wem Hausmittel nicht weiterhelfen, sollte es also zunächst mit einem natürlichen Abführmittel versuchen. Lassen sich die Beschwerden einer Verstopfung nicht lindern, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Redakteur:

Online Redaktion aus Buxtehude

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