25 Jahre WOCHENBLATT zum Wochenende im Landkreis Stade
BVDA-Präsidiumsmitglied Michael Simon: Hohe Relevanz und Reichweite

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(wd). "Nahezu jedes nationale Thema verfügt auch über eine regionale und lokale Relevanz", sagt Michael Simon, Präsidiumsmitglied des Bundesverbands Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) und einer der Geschäftsführer des Münchner Anzeigers, auf die Frage, warum und in welchen Bereichen es für eine lokale Anzeigenzeitung wie das WOCHENBLATT sinnvoll ist, in einem bundesweiten Verband mit anderen Anzeigenblättern zusammenzuarbeiten. "Entsprechend wurden seitens des BVDA Formate wie 'Das geht uns alle an', in Zusammenarbeit mit CORRECTIV der 'Faktencheck' sowie die Sommerthemen im Zuge des Bundestagswahlkampfes entwickelt", so Michael Simon. Die im BVDA organisierten Anzeigenblatt-Verlage repräsentierten eine wöchentliche Auflage von mehr als 50 Millionen Anzeigenblatt-Ausgaben – quer durch die Republik. "Anne Wills sonntägliche Abendsendung wurde während des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 gefeiert, weil dort mehr als sechs Millionen Zuschauer und Zuschauerinnen ermittelt worden waren. Diese Anzahl an Lesern bekommen Anzeigenblätter jede Woche fast schon in Bayern zusammen."
Genau darin liege der eigentliche Marketing-Aspekt für das noch immer weithin unterschätzte Medium Anzeigenblatt. Dessen besondere Stärke, die große Relevanz und Bedeutung im lokalen Bereich, werde durch ein nationales, vom Verband gesteuertes Netzwerk potenziert, sagt Michael Simon. "Nationale Themen, regional und lokal verankert, erhalten die Relevanz und Reichweite, die gerade bei Entscheidern oft unterschätzt wird. Anzeigenblätter sind das letzte außerhalb der sozialen Medien verbliebene Massenmedium, das jeweils in seiner Region über eine hohe Glaubwürdigkeit verfügt."
Nationale Themen, gemeinsam und in großer Auflage von einer Vielzahl der BVDA-Titel publiziert, sind ein wunderbarer Leistungsnachweis für unsere Gattung – und ganz perfekt funktionieren sie mit einer inhaltlichen Einbindung vor Ort – ein unabdingbarer Schritt in Richtung Nachweis von Kampagnenfähigkeit.
2.)Mit welchen Herausforderungen werden Anzeigenblätter aktuell konfrontiert und wie schätzen Sie die Zukunft der Anzeigenblätter ein? Als Herausforderungen für Anzeigenblatt-Verlage nennt Simon die immer neuen bürokratischen Auflagen, wie z.B. die seitens der Legislative initiierte mit dem Mindestlohngesetz verbundene Dokumentationspflicht für bundesweit mehr als 200.000 Zusteller. Des Weiteren drohten die in den Niederlanden bereits praktizierten „Opt-In-Regelungen“ - Nutzer müssen Werbekontaktaufnahmen explizit erlauben - und der ungefilterte Hype um die Digitalisierung.
Jeder noch so defizitäre, Steuern vermeidende Lieferservice werde politisch und medial hofiert, so Simon. "Ungeachtet der Tatsache, dass mit diesen Kraken lokaler, stationärer Handel stirbt und damit unser Kunden-Potential. Idealisten propagieren Unwahrheiten zu Papier und Holz – weitestgehend von der Politik unwidersprochen - mit dem Ziel, der Print-Branche die dort verbliebenen Etats in Richtung Digitalkanäle abzugraben unter der Maske von vermeintlichem Umwelt- und Klimaschutz."
Die in seinen Augen allerdings größte Gefahr für die Gattung Anzeigenblatt "geht von uns selber aus", so Simon. "Nicht zuletzt durch die katalysatorische Wirkung der mit der Corona-Pandemie einhergehenden Herausforderungen werden Tendenzen gezeitigt, die an die Zeit vor 1987 erinnern, als AdZ und VVDA noch nicht gemeinsam unter dem Dach des BVDA unterwegs waren. „Gier friss Hirn … das ist die größte Herausforderung für unsere Gattung." Die große Stärke der Branche habe bisher in der großen Anzahl vieler selbstständiger Unternehmer und Verleger gelegen, "die an ihr Produkt geglaubt und Visionen entwickelt haben und nicht auf merkwürdige Berater und damit verbunden nackte Excel-Tabellen gesetzt haben". Große Zeitungshäuser, die die eigenen Anzeigenblätter nicht wertschätzen, seien die eigentlichen Totengräber der Branche. "Wie sollen wir weiterhin Kunden für uns begeistern, wenn es Controller und vermeintliche Führungskräfte im eigenen Medienhaus nicht fertigbringen, sich bewahrend vors eigene Produkt zu stellen? Es liegt an uns, die Zukunft für unsere Gattung zu gestalten. Einzige Voraussetzung: Selber daran glauben und endlich wieder unternehmerisch, verlegerisch aktiv zu werden, statt Lean-Production zu predigen und mit phantasieloser Arbeitsplatzvernichtung vermeintlich gute Zahlen zu produzieren." In den guten Lokalen liegt eine saubere Tischdecke auf dem Tisch und manchmal stehen da sogar Blumen und Kerzen, und das obwohl nichts von den Vorgenannten mitgegessen wird … aber ohne bleiben halt die Gäste aus.
Mit KI (Künstliche Intelligenz – während die „echte“ Zug um Zug verloren geht) produzierte Redaktion ist beliebig und überall woanders besser, schneller und „farbig“ und / oder sogar im Bewegtbild verfügbar: Aber ohne redaktionelle Relevanz keine LeserInnen, damit für unsere Kunden nachlassende Resonanz.Und das ist doch die eigentliche Währung. Und der sind wir – nicht zuletzt auch im Interesse unserer Kunden – verpflichtet. Auch im eigenen Verlag in München (Münchner Anzeiger) wurden - so Michael Simon - Arbeits- und Produktionsprozesse der neuen Zeit angepasst, auch wenn er selbst mit dem Vorwurf konfrontiert worden sei, "als sturer, alter Analoger die dynamische Entwicklung in Richtung der schönen neuen Welt bei uns im Hause" verhindert zu haben. Der Geschäftsführer sieht das anders: "Ich habe unserem Verlag viel Geld gespart, das in anderen, moderneren Häusern für digitale Experimente regelrecht vernichtet wurde."
Den Anzeigenblatt-Job gut gemacht zu haben, sei eine tolle Aufgabe und noch beweise die wöchentliche Resonanz der vom Verlag verteilten Prospekte, dass das Medium „wirkt“.
"In der jetzt eingesetzten Nachfolge-Generation wird sich die Perspektive sicherlich ändern", so Michael Simon. "Die können was probieren, nicht zuletzt übrigens, weil wir auf einen ausreichenden Kapital-Speicher geachtet haben."
Die Entscheidung der WOCHENBLATT-Geschäftsführung in den Landkreisen Harburg und Stade, an zwei Ausgaben pro Woche festzuhalten, hält Michael Simon nicht nur für publizistisch relevant, sondern auch für kaufmännisch sinnvoll: "Erstens kann ich damit den Verlag und damit alle seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiterhin besser auslasten, und zweitens bietet man damit auch den potentiellen Kunden die Möglichkeit zur freien Auswahl. Somit ist das auch ein grundsolider Marketingaspekt." Nicht ohne Grund präferierten Möbelhäuser, teilweise auch die Baumärkte und der lokale, stationäre Handel die Wochenmitte, während die Lebensmittler und Discounter das Wochenende vorziehen. Die Tageszeitungsreichweiten, seit 2002 ständig sinkend, seien nicht mehr akzeptabel. "Nicht ohne Grund verzichtet man doch beim Segeln bei aufkommendem Sturm nicht gänzlich auf das Vorsegel, sondern setzt erst einmal die Sturmfock und refft das Groß, weil damit das Boot eben manövrierfähiger bleibt. Luvgierigkeit auf der Kreuz bringt nicht entscheidend vorwärts", so der begeisterte Hobbysegler. "Insofern kann ich euch zur eurer Entscheidung, beide Termine weiterhin im Markt zu halten, nur gratulieren. Wir machen das in München übrigens genau wie ihr."

Der Münchner Wochenanzeiger
BVDA-Präsidiumsmitglied Michael Simon ist einer Geschäftsführer des Münchner Wochenanzeiger („die Blauen“), organisiert in mehreren GmbH-Verlags-Einheiten, der im Großraum München zweimal wöchentlich eine Auflage von mehr als 850.000 Exemplaren verteilt. Der Verlag beschäftig rund 150 Mitarbeiter und rund 3.500 Zusteller. Michael Simon ist seit 33 Jahren beim Münchner Wochenanzeiger beschäftigt. Der Münchner Wochenanzeiger BVDA-Präsidiumsmitglied Michael Simon ist einer der Geschäftsführer des Münchner Wochenanzeiger („die Blauen“), organisiert in mehreren GmbH-Verlags-Einheiten, der im Großraum München zweimal wöchentlich eine Auflage von mehr als 850.000 Exemplaren verteilt. Der Verlag beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und rund 3.500 Zusteller. Michael Simon ist seit 33 Jahren beim Münchner Wochenanzeiger beschäftigt.

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Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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